In Frankreich ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen 20 Jahre alten mutmaßlichen Neonazi, der ein Attentat geplant haben soll. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlerkreisen erfuhr, war der junge Mann am Dienstag im südfranzösischen Département Ardèche festgenommen worden. Er soll in Online-Netzwerken und verschlüsselten Messenger-Diensten unter dem Pseudonym „HeinrichHimmler88“ nationalsozialistische Inhalte verbreitet und mit rassistischer und antisemitischer Gewalt gedroht haben.
Das Pseudonym setzt sich aus dem Namen von SS-Reichsführer Heinrich Himmler und der Zahl 88 zusammen, die in rechtsextremen Kreisen als Chiffre für den nationalsozialistischen Gruß „Heil Hitler“ verbreitet ist.
Ermittler des französischen Inlandsgeheimdiensts DGSI nahmen den Verdächtigen fest, nachdem sie zu dem Schluss gekommen waren, dass er auf der Suche nach einer Waffe war - und somit bereit schien, zur Tat überzugehen.
Der Beschuldigte hat sich nach Angaben aus Ermittlerkreisen zu seiner Bewunderung für den Nationalsozialismus bekannt. Er habe aber Pläne für einen bewaffneten Angriff bestritten.
In Frankreich wurden seit 2017 acht Anschlagspläne mutmaßlicher Rechtsextremisten vereitelt. Die Antiterror-Staatsanwaltschaft in Paris hat rund zehn Verfahren wegen mutmaßlicher rechtsextremer Attentatspläne eröffnet.
Erst am Freitag hatte die Staatsanwaltschaft in Mülhausen im Elsass Ermittlungen wegen Waffenhandels gegen vier mutmaßliche Neonazis bekanntgegeben. Bei einem Einsatz mit etwa 200 Sicherheitskräften war am Dienstag ein großes Waffenlager entdeckt worden. Darin befanden sich nach Angaben der Ermittler Kriegsgerät und rund eine Tonne Munition.
AFP
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