21.01.2015, Hannover: Ein Mann hält eine Einbürgerungsurkunde in der Hand. Der Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR) hat Bund und Ländern empfohlen, die praktischen Hürden für die Einbürgerung zu senken. (dpa)
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Aktuellen Erhebungen zufolge weist jede vierte in Deutschland wohnhafte Person einen Migrationshintergrund auf. Der Anteil der Menschen mit ausländischen Wurzeln stieg von rund 18,7 Prozent im Jahr 2009 auf heute 26 Prozent, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Der Anstieg geht in erster Linie auf den Zuzug von Arbeitskräften aus dem europäischen Ausland und die Zuwanderung aus Krisenregionen zurück.

Innerhalb Deutschlands zeigen sich jedoch erhebliche Unterschiede. Während laut Berechnungen des Bundesinstituts beispielsweise 36,5 Prozent der Bevölkerung Bremens einen Migrationshintergrund haben, trifft dies nur auf 7,8 Prozent der Thüringer Bevölkerung zu. In den anderen ostdeutschen Ländern liegen die Anteile nicht viel höher.

Dagegen liegt der Migrantenanteil auch in Hamburg mit 33,9 Prozent und Berlin mit 33,1 Prozent relativ hoch. Große Städte und Ballungsräume ziehen dem BiB zufolge Neuankömmlinge besonders stark an, weshalb der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in den Stadtstaaten höher ist als in Flächenländern. Zudem hatten schon in der Vergangenheit Untersuchungen in mehreren europäischen Ländern ergeben, dass Einwanderer nach Europa vorzugsweise in Regionen streben, in denen sich bereits andere Zugewanderte aus ihrem Herkunftsland befinden.

Aber auch wirtschaftlich starke Flächenländer mit großen Verdichtungsräumen und international tätigen Unternehmen wie Hessen mit 34,4 Prozent oder Baden-Württemberg mit 33,8 Prozent haben einen hohen Anteil von Menschen mit ausländischen Wurzeln. Dieser geht auch auf den starken Zuzug von Gastarbeitern und ihrer Familien in den 1950er bis 1970er Jahren zurück.

AFP