Symbolbild. Massenhaft gefälschte SMS mit Schadsoftware verbreiten sich in Bayern (dpa)
Folgen

Nach Ansicht der Internetwächter von „Jugendschutz.net“ nutzen Rechtsextreme Krisen wie die Corona-Pandemie oder die Flutkatastrophe vom letzten Sommer für menschen- und demokratiefeindliche Hetze. „Über Social Media, Online-Games und Funktionen wie Livestreams erreichen sie damit auch viele Kinder und Jugendliche“, teilte die Organisation am Dienstag mit. Bei „Jugendschutz.net“ handelt es sich um ein gemeinsames Kompetenzzentrum von Bund und Ländern, das für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet eintritt.
„Junge Menschen, die in Krisenzeiten im Netz nach Antworten und Orientierung suchen, laufen Gefahr, mit extremistischen Umdeutungen konfrontiert zu werden“, sagt der Leiter des Zentrums, Stefan Glaser. Gerade auf beliebten und reichweitenstarken Plattformen wie TikTok werde versucht, Kinder und Jugendliche negativ zu beeinflussen. Hier seien vor allem Anbieter gefragt, für einen guten Schutz zu sorgen.
Seit Anfang 2020 registrierte die Organisation 1136 Fälle von Verstößen gegen Jugendschutzbestimmungen, die dem Rechtsextremismus zugeordnet werden. Mit einem Anteil von über 90 Prozent sind Soziale Netze demnach weiterhin der wichtigste Verbreitungsweg.

dpa