Nach dem Scheitern der Bahn vor Gericht am Donnerstagabend setzt die GDL ihren Streik weiter fort.  (dpa)
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Nach der gerichtlichen Niederlage der Deutschen Bahn (DB) im Tarifstreit mit der GDL hat der Konzern die Gewerkschaft zum Einlenken gedrängt. In Tarifverhandlungen seien Angebote das übliche Instrumentarium, jedoch seien dies „immer Aktionen der DB gewesen, von der Gegenseite kommt nichts“, sagte Bahn-Sprecher Achim Stauß am Freitag im ARD-„Morgenmagazin“. Diese „Blockadehaltung“ müsse die GDL-Spitze „dringend aufgeben“. Die GDL bestreikt derzeit den Güter- und den Personenverkehr. Die Bahn hatte dagegen einen Eilantrag auf einstweilige Verfügung eingereicht - diesen lehnte das Arbeitsgericht Frankfurt am Main am Donnerstagabend jedoch ab. Am Freitagvormittag wird vor dem Landesarbeitsgericht die Berufung der Bahn verhandelt.

Streik „unsäglich“ und „völlig überzogen“

„Egal, wie das heute ausgeht, wir müssen das versuchen“, sagte Stauß zu der Verhandlung in nächster Instanz. Der Streik sei „unsäglich“ und „völlig überzogen“. Die GDL müsse dringend an den Verhandlungstisch zurückkehren. Der Bahn-Sprecher bezeichnete auch die Rhetorik von GDL-Chef Claus Weselsky als „unangemessen“, der dem Konzern immer wieder vorgeworfen hatte, die GDL in ihrer Existenz gefährden zu wollen. Die Bahn sei für eine Koexistenz von GDL und der größeren EVG, sagte Stauß in der ARD. Dafür sei jedoch Kooperation aller Seiten nötig. Die GDL setzte unterdessen ihren Streik fort. Die Bahn sprach am Freitagmorgen von einem „reibungslosen Betriebsstart“ zum zweiten Streiktag im Personenverkehr. Für das Wochenende will die Bahn das Angebot im Fernverkehr von 25 auf 30 Prozent erhöhen.

AFP