YTB-Präsident Abdullah Eren im TRT Deutsch-Interview. (TRT Deutsch)
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von Ali Özkök Anlässlich des 60-Jahr-Jubiläums des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens hat sich der Vorsitzende des Türkischen Amts für Auslandstürken (YTB) für eine Stärkung der Zusammenarbeit und des Austausches mit türkischen Einwanderern und ihren Institutionen in Deutschland ausgesprochen.

Zu diesem Zweck und um weitere Diaspora-Angelegenheiten wahrzunehmen, werden in mehreren Städten Deutschlands zahlreiche Treffen und Veranstaltungen stattfinden, erklärte YTB-Präsident Abdullah Eren gegenüber TRT Deutsch bei seinem Berlin-Besuch am Freitag.

Bewusstsein für soziokulturelle Rechte wächst

„Unser Staat hat immer versucht, bei der türkischen Gemeinde zu sein“, sagte Eren und fügte hinzu, dass das Engagement für die Interessen der Türkeistämmigen in den letzten Jahren deutlich gestiegen sei. „Die Schaffung eines Bewusstseins für die soziokulturellen Rechte der im Ausland lebenden Türken und für Bildungsfragen im Zusammenhang mit ihren politischen Rechten hat in den letzten Jahren tatsächlich etwas mehr zugenommen“, so der YTB-Präsident.

„Als YTB ist es unser Ziel, zum Erhalt der Beziehungen unserer Bürger zur Türkei beizutragen, uns auf Bildungs- und Kulturaktivitäten zu konzentrieren, Anstrengungen zu unternehmen, um ihre Fähigkeiten zu entwickeln“, erläuterte Eren. Der Spitzenbeamte unterstrich, dass in Deutschland lebende Türken eine türkische Bildung fordern.

Dem wolle das YTB mit seinen Mitteln und Möglichkeiten gerecht werden, dies müssten türkische Einwanderervereinigungen aber auch gegenüber deutschen Stellen proaktiv einfordern:

„In Deutschland gibt es 800.000 junge Menschen zwischen 6 und 20 Jahren. Die Forderungen nach türkischer Bildung müssen lauter geäußert werden.“

Mit Förderprogramm gegen Corona knapp 250.000 Menschen erreicht

Um die dazugehörige Infrastruktur an Anlaufstellen auszubauen, besucht Abdullah Eren derzeit mehrere Städte der Bundesrepublik – darunter Berlin, aber auch Frankfurt, München und Hanau. In der Mainmetropole nimmt der Vorsitzende des Amts für Auslandstürken am Sonntag an der Abschlussveranstaltung des Türkischen Theaterfestivals teil, das ebenfalls im Zeichen der sogenannten Gastarbeitermigration nach Deutschland steht.

Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie legt das YTB auch einen besonderen Fokus auf die Versorgung mit akuten Masken- und Hygiene-Kits. „Im Rahmen unseres Förderprogramms haben wir fast 250.000 Menschen erreicht. Wir haben NGOs von Kanada über Australien bis nach Europa unterstützt.“

Auch Deutschland habe die Hilfe erreicht. „Es gab einige sehr gute Beispiele von Menschen, die in Pflegeheime in Deutschland gingen und Hilfe leisteten mit Hygienepaketen, um zu zeigen, dass sie für die Menschen da waren“, unterstrich Eren.


TRT Deutsch