Nach eineinhalb Jahren der Corona-Pandemie ist eine stetig wachsende Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer wieder in den Büroräumlichkeiten ihres Arbeitgebers tätig. Im Juli arbeitete nach einer neuen Schätzung des Münchner Ifo-Instituts nur noch ein Viertel der Beschäftigten (25,5 Prozent) zumindest zeitweise zuhause, eine Fortsetzung des rückläufigen Trends der vergangenen Monate. Im Juni waren es noch 28,4 Prozent gewesen.
Die Münchner Ökonomen führten das am Donnerstag nicht nur auf das Ende der Homeoffice-Pflicht für Unternehmen zurück: „Die Menschen suchen wieder häufiger den persönlichen Kontakt im Büro“, sagte Ifo-Wissenschaftler Jean-Victor Alipour am Donnerstag.
Überdurchschnittlich häufig in den eigenen vier Wänden arbeiten nach wie vor Beschäftigte in Dienstleistungsberufen. Besonders deutlich sichtbar war die Entwicklung laut Ifo-Einschätzung in Fernsehen und Rundfunk: Der Anteil der Heimwerker fiel demnach von 60,9 Prozent in Juni auf 36,9 Prozent im Juli.
Laut einer Umfrage des Reisezahlungs-Dienstleisters AirPlus rechnen die Unternehmen dennoch künftig mit einem bleibenden Homeoffice-Anteil. Besonders geeignet sei dies für Mitarbeiter der IT, Finanzen und Management sowie bei Marketing, Kommunikation und allgemeiner Verwaltung. Weil sich bei der Fernarbeit aber auch Schwächen wegen fehlender menschlicher Interaktion zeigten, rechneten die meisten Firmen für die Zukunft mit Mischformen zwischen mobilem und stationärem Arbeiten. Mit Homeoffice-Angeboten könne man auch bei Fachkräften punkten.
Ifo-Schätzung: Nur noch ein Viertel arbeitet im Homeoffice
29 Juli 2021
Nach dem von Corona erzwungenen Boom der Heimarbeit verlagern die Angestellten ihren Arbeitsschwerpunkt wieder zurück in die Büros. Doch ein Teil der Arbeit wird wohl dauerhaft am heimischen Schreibtisch erledigt werden.
DPA
Ähnliche Nachrichten
Einer von sieben Krebs-Patienten musste im Lockdown auf OP verzichten
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie konnte einer Studie zufolge rund ein Siebtel aller Krebs-Patienten weltweit nicht operiert werden. Während der Lockdowns musste eine Krebs-Operation im Schnitt um 5,3 Monate aufgeschoben werden.
Sachverständige ziehen gemischte Bilanz zu Corona-Schutzmaßnahmen
Masken ja - aber nur, wenn sie gut sitzen: Das ist eine der zentralen Aussagen des Sachverständigenausschusses, der die Corona-Maßnahmen in Deutschland bewerten sollte. Dieser hat am Freitag seinen Bericht vorgelegt. Nun ist die Politik am Zug.