Forscher: Schwere Regenstürme werden bis 2100 um 14-Faches zunehmen
Die Häufigkeit schwerer Regenstürme in Europa wird bis 2100 um das 14-Fache zunehmen – zu diesem Ergebnis kommt das Team um den Wetterforscher Kahraman. Nur langsam weiterziehende Stürme und Wolken würden das Flutrisiko erhöhen.
21.07.2021, Rheinland-Pfalz, Marienthal: Rettungskräfte sind nach dem Hochwasser in Marienthal im Einsatz. Die Flut hat auch hier zahlreiche Häuser zerstört. (DPA)

Einer wissenschaftlichen Untersuchung zufolge werden in Europa Ende dieses Jahrhunderts 14-mal so häufig schwere Regenstürme über dem Festland auftreten wie es aktuell der Fall ist. Zu diesem Schluss kommen die Forscher Dr. Abdullah Kahraman, Prof. Dr. Hayley Flower und Steve Chan von der Newcastle University sowie Prof. Dr. Elizabeth Kendon von der Bristol University in ihrer jüngsten Analyse des Klimawandels und ihren Folgen.

Unter der Leitung von Kahraman konstatierte das Forscherteam, dass insbesondere die abnehmende Geschwindigkeit von Regenwolken zum Problem werden würde. Dies führt demnach dazu, dass sich die hohen Niederschlagsmengen lokal ansammeln und das Risiko von Flutkatastrophen erhöhen, weil sich die Wolken nur langsam bewegen. Der Grund hierfür sei das schwache Vorgehen gegen die Emission von Schadstoffen.

Gegenüber der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu betonte der Forscher Kahraman am Montag, dass im Rahmen ihrer Forschung mithilfe sogenannter Supercomputer detaillierte Wettersimulationen durchgeführt werden konnten. „Je langsamer sich der Regensturm fortbewegt, umso mehr Niederschlagsmengen werden auf eine kleine Fläche entfallen und umso größer wird das Risiko einer Flut“, warnte der Forscher.

Kahraman erinnerte auch an die jüngste Flutkatastrophe im Westen Deutschlands. Es sei sehr „erschütternd“, dass in 99 Fällen von Fluten während der letzten 42 Jahre insgesamt 165 Menschen gestorben seien und nun in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz mit über 180 Personen mehr Todesfälle zu beklagen seien. Der Forscher führte solche Katastrophen auf den Klimawandel zurück.

TRT Deutsch