Autonome Busse - ein Gewinn für den Nahverkehr
In Monheim am Rhein verkehrt nun eine der ersten autonom fahrenden Buslinien in Deutschland. „Alles, was Pioniere möglich machen, ist gut und wichtig“, sagt der Mobilitätsexperte Andreas Knie.
Monheim - Autonome Busse  (DPA)

In Monheim am Rhein in Nordrhein-Westfalen verkehrt seit Mittwoch eine der ersten autonom fahrenden Buslinien in Deutschland.

Zum Start der selbstfahrenden Elektrobus-Linie hat der Mobilitätsexperte Andreas Knie das Potenzial solcher Projekte betont. „Alles, was Pioniere möglich machen, ist gut und wichtig“, sagte Knie, der am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung zu Mobilitätskonzepten forscht, der Deutschen Presse-Agentur. „Es gibt von ganz wenigen Anbietern erste einsatzfähige Fahrzeuge, die ihre ersten Gehversuche unternommen haben.“ Diese stimmten aber sehr optimistisch, meinte Knie. „Sie sind in der Lage, da hineinzufahren, wo klassische Busse nicht hinkommen. Sie können Lücken schließen. Die berühmte letzte Meile ist damit wunderbar zu bewerkstelligen.“ Das gelte vor allem für ländlichere Gegenden und Kleinstädte, wo es kein so dichtes Verkehrsnetz gebe wie in Großstädten.

Die fünf Elektro-Kleinbusse verbinden im 15-Minuten-Takt den Busbahnhof mit der Altstadt - eine Strecke von rund zwei Kilometern. Ganz ohne menschliche Führung bewegen sich die vier Meter langen Busse, die Platz für sechs Personen haben, allerdings nicht: Ein sogenannter Operator fährt immer mit und steuert das Fahrzeug etwa an Kreuzungen. Das ist auch in Bad Birnbach in Bayern der Fall, wo ein selbstfahrender Bus bereits seit 2017 den Bahnhof ansteuert. Allerdings gibt es dort keinen eng getakteten Betrieb im fließenden Verkehr. In Berlin, München und anderen Städten sind ähnliche Busse in Testprojekten unterwegs.

DPA