Trump: Kein Interesse an Verhandlungen mit Iran
US-Präsident Trump hat Verhandlungen mit dem Iran unter der Vorbedingung der Aufhebung von Sanktionen abgelehnt. Irans Außenminister hingegen signalisiert eine grundsätzliche Gesprächsbereitschaft.
Trump hält bei einer Veranstaltung eine Rede.  (AFP)

Im Atomstreit mit dem Iran hat US-Präsident Donald Trump am Sonntag ein Ende von US-Sanktionen als Vorleistung für Gespräche mit der Teheraner Regierung abgelehnt.

Offenbar in Bezug auf ein „Spiegel“-Interview mit dem iranischen Außenminister Dschawad Sarif twitterte Trump, Sarif stelle Verhandlungen mit den USA in Aussicht, wolle aber die Aufhebung von Sanktionen. „Nein danke“, entgegnete Trump zunächst in Englisch und schickte später eine Übersetzung seiner Reaktion in Farsi über den Kurznachrichtendienst.

Sarif reagierte am Sonntag ebenfalls auf Twitter und erklärte, Trump solle sich in seiner Außenpolitik lieber auf Fakten verlassen als auf Schlagzeilen des US-Fernsehsenders Fox News oder auf seine Farsi-Übersetzer.

Der iranische Außenminister ergänzte seinen Tweet mit einem Auszug aus der englischen Version des „Spiegel“-Interviews. Darin sagt Sarif, er schließe Verhandlungen mit den USA nicht aus. Trumps Regierung könne ihre Sanktionen gegen den Iran aufheben und an den Verhandlungstisch zurückkehren, so Sarif.

Das Verhältnis zwischen den beiden Erzrivalen USA und Iran ist derzeit so belastet wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Am dritten Januar ließen die USA den iranischen General Kassem Soleimani im Irak töten, woraufhin der Iran US-Militärstützpunkte im Irak beschoss.

Zuvor hatten sich die Spannungen zwischen den Regierungen in Washington und Teheran bereits deutlich verschärft, nachdem die USA 2018 das Atomabkommen mit der Islamischen Republik einseitig gebrochen hatten. Der Iran zieht sich nun selbst schrittweise aus der Vereinbarung zurück, die als Gegenleistung für eine Beschränkung des iranischen Atomprogramms eine Lockerung von Sanktionen vorsieht.

Reuters