Berg-Karabach-Konflikt: Armenien will Aserbaidschans Grenzen anerkennen
Armenien signalisiert Kompromissbereitschaft im Berg-Karabach-Konflikt. Laut Ministerpräsident Paschinjan ist sein Land bereit, Aserbaidschans Grenzen anzuerkennen. Doch dafür müssten die Rechte der armenischen Minderheit dort garantiert werden.
Der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan. / Photo: DPA (DPA)

Nach Angaben des armenischen Ministerpräsidenten Nikol Paschinjan ist sein Land bereit, die aserbaidschanische Region Berg-Karabach als Teil des Nachbarlandes anzuerkennen. Baku müsse im Gegenzug die Rechte und Sicherheit der dort lebenden Armenier garantierten, sagte Paschinjan am Montag bei einer Pressekonferenz in Eriwan. Ein möglicher Kompromiss könne diesen jahrzehntelangen Konflikt beenden und eine kriegsgeplagte Region wiederbeleben.

Armenien hatte Berg-Karabach, das international als Teil Aserbaidschans anerkannt ist, sowie sieben angrenzende Regionen fast 30 Jahre lang entgegen dem Völkerrecht besetzt. Während des 44-tägigen Konflikts im Jahr 2020 befreite Aserbaidschan mehrere Städte, 300 Siedlungen und Dörfer. Ein von Russland vermittelter Waffenstillstand beendete die Kämpfe, aber nicht den Konflikt.

Paschinjan drückte weiter seine Hoffnung auf Frieden aus: „Armenien bleibt dem Friedensprozess in der Region verpflichtet. Und wir hoffen, dass wir uns in naher Zukunft auf den Text eines Friedensvertrages einigen und ihn unterzeichnen können“, sagte er.

Paschinjan hatte sich eine Woche zuvor mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew in Brüssel getroffen. Paschinjan und Alijew waren auf Einladung der Europäischen Union zu Gesprächen über ein dauerhaftes Friedensabkommen zusammengekommen.

TRT Deutsch