Umbruch in der CDU: Braun kündigt Kandidatur für Parteivorsitz an
Seit der Wahlschlappe im September wird lautstark über einen Umbruch in der Union debattiert. Nun gibt es eine erste Kandidatur um den Posten des CDU-Vorsitzenden: Kanzleramtsminister Braun will die Nachfolge von Laschet antreten.
Archivbild. 05.05.2021, Berlin: Helge Braun (CDU), damals Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben, nimmt an der Befragung der Bundesregierung im Plenum im Bundestag teil. (DPA)

Im Rennen um den Posten des CDU-Vorsitzenden gibt es eine erste Kandidatur: Kanzleramtsminister Helge Braun kündigte am Donnerstag seine Bewerbung um die Nachfolge von Parteichef Armin Laschet an. Braun werde der Landespartei in Hessen am Freitag bei einer Landesvorstandssitzung die Gründe für seine Bewerbung vorstellen, sagte ein Sprecher der hessischen CDU-Landtagsfraktion am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Offiziell nominiert werde er durch seinen Heimatkreisverband in Gießen.

Der 49-jährige Braun gilt als enger Vertrauter der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel, der er seit März 2018 als Kanzleramtsminister dient. Dem Bundestag gehört er seit 2002 an. Braun ist studierter Mediziner; er spielte eine wichtige Rolle bei der Gestaltung von Merkels Corona-Politik.

Als weitere mögliche Kandidaten für den CDU-Vorsitz gelten die Bundestagsabgeordneten Friedrich Merz und Norbert Röttgen. Sie hielten sich am Donnerstag aber weiterhin bedeckt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte am Vortag seinen Verzicht auf eine neuerliche Kandidatur erklärt.

Anwärter auf die Nachfolge von CDU-Chef Laschet können sich noch bis zum 17. November melden. Sie benötigen dafür die Unterstützung eines Landes- oder Bezirksverbands.

Im Dezember soll ein Mitgliederentscheid über die Kandidaten stattfinden. Erhält kein Kandidat die absolute Mehrheit, ist ein Stichentscheid der Basis geplant. Offiziell ins Amt gewählt werden soll der neue Parteichef auf einem Parteitag am 21. und 22. Januar in Hannover.

AFP