Spahn in Kritik wegen Schutzmasken-Engpass
„Wir hätten uns doch nie vorstellen können, dass so ein Cent-Produkt auf einmal so einen Mangel hat“, gesteht Gesundheitsminister Jens Spahn. Medizinerverbände, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen kritisieren den Engpass an Schutzausrüstung.
Engpass von Schutzmasken (DPA)

In der Debatte um fehlende Schutzmasken für medizinisches Personal in Deutschland in der Corona-Krise hat sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gegen Kritik verteidigt und zugesichert, dass jetzt dringend benötigte Masken nach Deutschland geliefert würden. Es werde gerade ausgeliefert dieser Tage, „heute und morgen zwei Millionen Masken. Es kommt jetzt immer wieder was rein“, sagte der CDU-Politiker. Medizinerverbände, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen kritisieren, dass nicht genügend Schutzausrüstung für das Personal vorhanden sei. „Wir hätten uns doch nie vorstellen können, dass so ein Cent-Produkt auf einmal so einen Mangel hat“, sagte Spahn. Auf dem Weltmaskenmarkt seien die Preise hoch und runter gegangen wie bei Gold. Der „Spiegel“ hatte über frühzeitige Warnungen eines deutschen Herstellers vor einem Maskenmangel an das Gesundheitsministerium berichtet, die nicht beantwortet worden seien. Dazu sagte Spahn, er bekomme jeden Tag sehr viele Emails mit den unterschiedlichsten Hinweisen, nicht alle bekomme er aufgrund der hohen Zahl auch persönlich. Es tue ihm leid, wenn da keine entsprechende Antwort erfolgt sei, sagte Spahn. Am Dienstag war außerdem bekanntgeworden, dass eine Lieferung von sechs Millionen Schutzmasken nach Deutschland auf einem Flughafen in Kenia „spurlos verschwunden“ sind.

DPA