Bosbach wird CDU künftig nicht mehr im Wahlkampf unterstützen
CDU-Politiker Bosbach wird seine Partei künftig nicht mehr im Wahlkampf unterstützen. Gründe seien die innerparteiliche Kritik an seinem gemeinsamen Auftritt mit dem CDU-Bundestagskandidaten Maaßen und das „Ausmaß an Hetze“ in Deutschland insgesamt.
25.01.2018, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Bosbach-Kommission: Wolfgang Bosbach (2. v. r., CDU) sitzt am 25.01.2018 in der Staatskanzlei in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) neben Armin Laschet (CDU), dem Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen (DPA)

Der frühere Fraktionsvize der Union im Bundestag, Wolfgang Bosbach (CDU), will seine Partei künftig nicht mehr im Wahlkampf unterstützen. „Das war’s dann“, zitierte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom Freitag den CDU-Politiker. Grund sei auch innerparteiliche Kritik an seinem gemeinsamen Auftritt mit dem rechtskonservativen CDU-Bundestagskandidaten und früheren Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen.
„Ich mache 49 Jahre Politik und habe mir im angeblichen Land der Dichter und Denker nicht vorstellen können, welches Ausmaß an Hetze es gibt“, sagte Bosbach weiter in seinem Podcast „Bosbach & Rach - Die Wochentester“, des „Kölner Stadt-Anzeigers“ und des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). „Wenn dann noch sogenannte Parteifreunde das Feuer nicht löschen, sondern versuchen, sich einzureihen, dann muss ich sagen: Das ist nicht meine Welt.“
Daher sei dies der letzte Wahlkampf, den er für die CDU bestreiten werde. „Meine Verpflichtungen werde ich selbstverständlich einhalten, aber das war‘s dann“, sagte Bosbach demnach weiter. Zu seinem Auftritt mit Maaßen erklärte er, er sei von den drei CDU-Kreisverbänden in Südthüringen eingeladen worden, die Maaßen als Direktkandidat für den Bundestag nominiert hatten. Er sei „nicht derjenige, der aus 350 Kilometern Entfernung Parteifreunden in Südthüringen zuruft, dass das alles Idioten sind.“
Bosbach wies auch darauf hin, dass noch weitere Unionspolitiker Auftritte mit Maaßen planen würden, darunter ein Fraktionsvize und ein früherer Bundesminister. Maaßen kenne er bereits seit mehr 20 Jahren. Zuerst habe er „überhaupt nicht gewusst, dass Herr Maaßen CDU-Mitglied ist“.

AFP