Außenminister: Türkei bemüht sich um Vermittlerrolle zwischen USA und Iran
Die Türkei bemüht sich um eine Entspannung im Konflikt zwischen den USA und dem Iran. Dafür setzt das Außenamt auf Diplomatie.
Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu während des Treffen mit Pressevertretern zu einer Jahresabschlusssitzung in Ankara. (AFP)

„Der Tod des iranischen Generals Kassem Soleimani hat den Frieden und die Stabilität in der Region gefährdet. Die Türkei bemüht sich, die Spannungen durch Diplomatie abzubauen“, unterstrich der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu auf einer Pressekonferenz am Montag in Ankara. Der Außenminister gab zudem bekannt, dass Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Mittwoch mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin zusammenkommen werde. Die beiden Staatschefs werden dabei die jüngsten regionalen Entwicklungen besprechen, wie er weiter ausführte. Am gleichen Tag findet auch die Eröffnungszeremonie des TurkStream-Pipeline-Projekts statt. Der Außenamtsprecher versprach:

Wir bleiben auch weiterhin mit dem Irak in Kontakt und werden unser Bestes tun, um die Spirale der Gewalt einzudämmen.

Türkischer Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu

Auf die Frage, ob die Türkei als Vermittler im amerikanisch-iranischen Konflikt auftreten werde, sagte Çavuşoğlu, dass die Türkei selbstverständlich ihre Bemühungen in dieser Hinsicht fortsetze. Er informierte, dass er mit US-Außenminister Mike Pompeo gesprochen und Vorschläge zum Abbau der Spannungen gemacht habe. „Die USA sagen, dass sie keine Vorbedingungen für einen Dialog haben, aber der Iran lehnt Dialog im Rahmen der bestehenden Sanktionen ab“, sagte Çavuşoğlu. Er fügte hinzu, dass die Türkei dazu beitragen kann, direkte Kontakte zwischen den USA und dem Iran herzustellen. Die USA haben am vergangenen Freitag Irans Top-General General Kassem Soleimani getötet. Er war der Führer der iranischen al-Kuds-Einheit, einer Elitetruppe innerhalb der Revolutionsgarden. Der Kommandeur wurde bei einem Luftangriff in der Nähe des internationalen Flughafens von Bagdad ermordet. Sein Tod könnte die Spannungen in der Region dramatisch verschärfen. Irans religiöser Führer, Ajatollah Ali Chamenei, drohte mit Vergeltungsmaßnahmen nach dem Anschlag und unterstrich, dass Irans Rache auf die „Verbrecher“, die Soleimani getötet haben, warte. Soleimanis Tod werde den Widerstand gegen die Vereinigten Staaten und Israel stärken. Laut Erklärungen staatlicher Medien erklärte Chamenei drei Trauertage und ernannte Soleimanis Stellvertreter, Brigadegeneral Ismail Kaani, zum neuen Chef der al-Kuds-Einheit.

DPA