Biontech beschert Mainz Milliardenüberschuss statt erwarteter Einbußen
Das Unternehmen Biontech hat Mainz in der Corona-Pandemie zur „Apotheke der Welt“ gemacht und der Stadt einen historischen Geldregen beschert. Bis 2022 erwarte man ein Plus in Höhe von 490,8 Millionen Euro, kündigte Finanzdezernent Beck an.
09.11.2021, Rheinland-Pfalz, Mainz: Das Biontech-Logo steht auf einem Lager. Der Corona-Impfstoffhersteller Biontech stellt heute seine Umsatzzahlen für das 3. Quartal 2021 vor. (DPA)

Der Erfolg des Corona-Impfstoffherstellers Biontech beschert Mainz ein unverhofftes Milliardenplus - und damit ungeahnte Entwicklungsmöglichkeiten. Anstelle des eingeplanten Minus von 36 Millionen Euro werde die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt voraussichtlich zum Jahresende einen Überschuss in Höhe von 1,09 Milliarden Euro verzeichnen, kündigte Finanzdezernent Günter Beck (Grüne) am Dienstag in Mainz an. „Diese Entwicklung ist sensationell.“ Für 2022 sei ein Plus in Höhe von 490,8 Millionen Euro zu erwarten. Damit könne die Landeshauptstadt ihre Kassenkredite in Höhe von rund 634 Millionen Euro bezahlen und gelte bis Ende nächsten Jahres als schuldenfrei.

Biontech erzielt 7,1 Milliarden Euro Gewinn

„Nichts ist wichtiger als die Schulden loszubekommen, damit die Stadt ohne Fesseln laufen kann“, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD). „Wir gehen auch in den kommenden Jahren von einem deutlichen Überschuss aus.“ Biontech gab unterdessen bekannt, in den ersten neun Monaten dieses Jahres gut 7,1 Milliarden Euro Gewinn erzielt zu haben. Wie viel Gewerbesteuer das Unternehmen an seinem Hauptsitz in Mainz bezahlt, war zunächst nicht klar. Die Stadt werde „eine neue Stufe zur Entwicklung des Biotech-Standorts zünden“, einen sogenannten BioTechHub schaffen und den Weg zu einem weltweit führenden Standort für Krebs- und Altersforschung fortsetzen, kündigte Oberbürgermeister Ebling an. „Der Welterfolg von Biontech hat unserer Landeshauptstadt eine Jahrhundertchance eröffnet“, sagte der Präsident der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen (IHK), Peter Hähner. Es gebe Potenzial für rund 5000 neue Arbeitsplätze in den nächsten zehn Jahren, sagte Ebling.

DPA