Schottland: Minister wirft Kindergarten „rassistische Diskriminierung“ vor
Der zweijährigen Tochter des schottischen Gesundheitsministers Yousaf wurde wegen Platzmangels ein Kindergartenplatz verwehrt. Der Minister jedoch vermutet eine rassistische Diskriminierung: Andere Familien mit Kindern hätten eine Zusage erhalten.
ARCHIV - 19.07.2021, Großbritannien, Glasgow: Humza Yousaf, schottischer Gesundheitsminister (DPA)

In einem seltenen Fall persönlicher Betroffenheit hat der schottische Gesundheitsminister Humza Yousaf einem Kindergarten rassistische Diskriminierung vorgeworfen. Die Einrichtung in einem Vorort der Stadt Dundee habe seine zweijährige Tochter abgelehnt, weil es für sie angeblich keinen freien Platz gäbe, sagte Yousaf am Montag dem Sender Channel 4.

Freunde mit „weißen, schottischen Namen“ hätten kurz darauf aber auf Anfrage eine Zusage erhalten. Der Kindergarten wies die Vorwürfe zurück und zeigte sich offen für eine unabhängige Untersuchung der Vorwürfe. „Gebt uns eine Erklärung, mehr wollen wir nicht“, sagte Yousaf in dem Interview, das die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon retweetete. Der Kindergarten habe aber bisher keine Begründung geliefert. „Es handelt sich um Diskriminierung. Ich weiß nicht, ob es um ethnische Herkunft geht oder um die mutmaßliche Religion meiner Tochter.“ Ihm falle aber keine andere Erklärung ein, sagte der 36-Jährige, der südasiatische Wurzeln hat.

DPA