29.05.2021, Bayern, München: Zahlreiche Menschen spazieren durch die Fußgängerzone in der Innenstadt. Die Hoffnung auf Herdenimmunität ist fast so alt wie die Corona-Pandemie. Unter anderem ansteckendere Virusvarianten wie Delta lassen dahinter aber Fragezeichen entstehen. (dpa)
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Die Münchner Virologin Ulrike Protzer rechnet mit dem Ausbleiben einer Herdenimmunität gegen das Coronavirus in Deutschland. Laut ihrer Aussage im „B5-Thema des Tages“ im Bayerischen Rundfunk am Montag wird mit der weiteren Ausbreitung der ansteckender werdenden Virus-Variante Delta eine Herdenimmunität „eigentlich fast nicht mehr zu erreichen“ sein.

Um diese Herdenimmunität zu erreichen, müsste eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung immun sein, sodass sich das Virus sich nicht mehr verbreiten könne. Die Professorin von der TU München fügte jedoch hinzu, dass die Ausbreitung des Virus auch verzögert werden könne, indem Menschen aus Risikogruppen dazu bewegt würden, ins Krankenhaus zu gehen.

Die Virologin glaubt auch, dass eine Zweitimpfung so früh wie möglich vonstattengehen solle, um sich vor der Ausbreitung der Delta-Variante zu schützen. Diese Variante sei viel ansteckender, deshalb sei es auch sinnvoll, ausreichend Impfstoffe für die die zweite Impfung zur Verfügung zu stellen. Man wisse mittlerweile, dass die einmalige Impfung noch nicht einwandfrei gegen die Delta-Variante schütze, sondern erst eine vollständige Impfung.

Ulrike Protzer plädiert auch dafür, Reiserückkehrer zu testen, damit sich die Delta-Variante nicht weiter ausbreite. Jetzt einfach gar nicht zu kontrollieren, und dann abzuwarten, bis die Zahlen wieder ansteigen, mache keinen Sinn, so die Virologin.

TRT Deutsch