USA, Pittsboro: Ein Black Lives Matter-Plakat ist neben einer U-Konföderiertenflagge zu sehen. (dpa)
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US-Präsident Donald Trump sieht die umstrittene Konföderiertenflagge nicht als rassistisches Symbol. Kritikern zufolge verherrlicht die Flagge die einstigen Sklavenhalter der Südstaaten.

Wenn Menschen die Flagge heute einsetzten, gehe es ihnen „nicht um Rassismus“, sondern um ein Symbol des von ihnen geliebten Südens, sagte Trump in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem Sender Fox News.Ihn störe der Gebrauch der Flagge nicht, weil er vom Recht auf freie Meinungsäußerung garantiert sei, sagte Trump.

Der US-Präsident lehnte auch erneut die Umbenennung von Militärstützpunkten ab, die bis heute nach Generälen der einstigen Konföderierten benannt sind. Die Geschichte einfach auszulöschen sei falsch, sagte er. Vertreter beider Parteien im Kongress wollen die Umbenennung über einen Zusatz zum kommenden Verteidigungshaushalt verpflichtend machen. Trump hat daher gedroht, den Haushalt zu blockieren.
In der aktuellen Rassismusdebatte in den USA spielt die Flagge eine starke symbolische Rolle. Die Debatte war durch den Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz Ende Mai in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota angeheizt worden.
Der Bundesstaat Mississippi schaffte unlängst seine seit 1894 gültige Flagge ab, weil diese teilweise an die Konföderierten erinnerte. Das US-Verteidigungsministerium verbannte die Fahne de facto von allen Militäreinrichtungen. Die Flaggen dort müssten alle Amerikaner mit Würde und Respekt behandeln und polarisierende Symbole vermeiden, hieß es zur Erklärung. Auch die im Süden beliebte Motorsportserie Nascar verbot wenige Wochen nach Floyds Tod den Zuschauern, die Flagge zu Rennen mitzubringen. Trump kritisierte das heftig.
Es geht dabei um die Kriegsflagge der Konföderierten aus dem Bürgerkrieg, die häufig vereinfacht als Südstaatenflagge bezeichnet wird. Der Süden, für den die Sklaverei eine große Rolle spielte, wollte sich in dem Bürgerkrieg (1861 bis 1865) vom Norden abspalten.

dpa