Symbolbild: Blick auf den Kabuler Flughafen (dpa)
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Nach dem Ende der internationalen Rettungsflüge aus Afghanistan hofft der FDP-Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff auf die Unterstützung der Türkei bei der Rettung weiterer Schutzbedürftiger. „Die Türkei ist Mitglied der Nato und sunnitisch dominiert, auch die Taliban sind Sunniten“, sagte er der Augsburger Allgemeinen. Dies prädestiniere Ankara für diese Aufgabe. Türkische Bemühungen um den Weiterbetrieb des Kabuler Flughafens seien ein Hoffnungsschimmer für die festsitzenden Ortskräfte der Bundeswehr und afghanische Mitarbeiter von Hilfsorganisationen. Gleichzeitig wäre es wichtig, dass die Türkei „auch den zivilen Bereich wieder in Stand setzen würde“, betonte Lambsdorff. Er setze zudem auf Gespräche mit den Taliban, um weiteren Schutzbedürftigen eine Ausreise zu ermöglichen. „Botschafter Markus Potzel verhandelt ja bereits mit den neuen Machthabern in Doha“, betonte Lambsdorff. „Die Taliban haben zugesagt, dass Ausreisen auch nach dem US-Abzug möglich sein werden. Ich weiß aber natürlich nicht, ob man ihnen trauen kann.“ Die US-Armee hatte in der Nacht zum Dienstag ihren Einsatz in Afghanistan nach 20 Jahren beendet. Ein letztes US-Militärflugzeug hob vom Flughafen der Hauptstadt Kabul ab, womit auch die militärische Evakuierungsmission abgeschlossen war. US-Präsident Joe Biden hatte einen vollständigen Truppenabzug bis zum 31. August angeordnet.

AFP