Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier während der Aufzeichnung der Fernsehansprache zur aktuellen Lage in der Corona-Pandemie im Schloss Bellevue. (dpa)
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Die Holocaustüberlebende Zilli Schmidt ist für ihr Engagement gegen das Vergessen mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte die 96-Jährige nach Angaben des Bundespräsidialamts vom Mittwoch in einem Brief zur Verleihung als „unerschütterliche Kämpferin gegen Hass, Ausgrenzung und Rechtsextremismus“. Eine persönliche Übergabe war demnach wegen der Corona-Pandemie nicht möglich.

Die Sinteza Schmidt wurde während des Zweiten Weltkriegs von den Nazis mit ihrer Familie ins Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz verschleppt. Nur sie und zwei ihrer Brüder überlebten, auch ihre damals vierjährige Tochter Gretel wurde in dem Lager ermordet.

Nach dem Krieg widmete sich Schmidt der Aufgabe, vom Leiden der Sinti und Roma während des nationalsozialistischen Völkermords zu berichten - aber auch über deren Leben und Kultur. Sie trat nach Angaben des Bundespräsidialamts unter anderem als Zeitzeugin bei Veranstaltungen und vor Gericht auf. Zudem veröffentlichte sie eine Autobiografie. „Dafür danke ich Ihnen und dankt Ihnen Ihr Land“, schrieb Steinmeier ihr anlässlich der Ordensverleihung.

AFP