Der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak hat das deutsche Engagement im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine in Frage gestellt. / Foto: DPA (dpa)
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Der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak hat das deutsche Engagement im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine in Frage gestellt. Er sei sich nicht sicher, ob Deutschland wirklich wolle, dass die Ukraine den Krieg gewinne. „Das ist eine Frage, die ich mir immer stelle, wenn ich mit deutschen Funktionären spreche“, sagte Blaszczak in einem Interview mit dem polnischen Radiosender Radio 1 (Montag).

Er forderte Deutschland auf, mehr Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern. Warschau werde dazu weiter Druck auf Berlin ausüben. Blaszczak kritisierte auch die polnische Opposition, die „blind Deutschland nachplappert“.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte erklärt, Deutschland werde keine Kampfflugzeuge oder Bodentruppen zur Unterstützung Kiews entsenden. Zuvor hatte er widerwillig zugestimmt, zunächst 14 Leopard-2-Panzer an die Ukraine zu liefern. Den westlichen Verbündeten wurde zudem die Erlaubnis erteilt, ihre in Deutschland hergestellten Panzer nach Kiew zu schicken. In einem Interview mit dem Tagesspiegel betonte Scholz jedoch, er lehne einen ständigen Überbietungswettbewerb um Waffensysteme für Kiew ab.

Polen steht an der Spitze der internationalen Verurteilung von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Seit Kriegsbeginn hat sich das Land als einer der größten Geber von Militärhilfen für die Ukraine positioniert und eine große Anzahl ukrainischer Flüchtlinge aufgenommen. Aufgrund Deutschlands gescheiterter Russland-Politik sieht Warschau die Bundesregierung in der Verantwortung im Ukraine-Krieg.

TRT Deutsch