14. Juni 2023. Griechenland, ---: Ein undatiertes Handout-Foto, das von der griechischen Küstenwache zur Verfügung gestellt wurde, zeigt Migranten an Bord eines Bootes während einer Rettungsaktion, bevor ihr Boot auf dem offenen Meer vor Griechenland kentert. (Others)
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Nach dem schwersten Flüchtlingsunglück im Mittelmeer seit Jahren ruft Türkiye die internationale Gemeinschaft zu „mehr Verantwortung und gerechter Lastenteilung“ auf. „Wir sind zutiefst betroffen über den viel zu hohen Verlust an Menschenleben, darunter auch Kinder und Frauen“, so das türkische Außenministerium in einer Erklärung am Freitag. Es sei nötig, die Ursachen der Migration zu klären, um solche Tragödien zu verhindern.

Beim Untergang eines Flüchtlingsbootes vor der griechischen Küste waren am Montag mindestens 78 Menschen ums Leben gekommen. Hunderte weitere werden noch vermisst. Überlebende werfen der griechischen Küstenwache vor, das Unglück verursacht zu haben.

„Internationale Gemeinschaft muss Lösungen finden“

Das Ministerium betonte, dass es in der gemeinsamen Verantwortung der internationalen Gemeinschaft liege, die Lebensbedingungen der zur Flucht gezwungenen Menschen zu verbessern. „Dieser tragische Vorfall zeigt einmal mehr, dass die internationale Gemeinschaft dringend Lösungen für dieses Problem finden muss.“

Türkiye beherbergt nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR die größte Flüchtlingspopulation der Welt.

Überlebende beschuldigen die griechische Küstenwache

Der EU-Abgeordnete Erik Marquardt (Grüne) zitierte Aussagen von Überlebenden, wonach die griechische Küstenwache „direkt beteiligt“ war und den tödlichen Schiffbruch verursachte. „Die griechischen Behörden wussten, dass ein Schiff mit Asylsuchenden in ihren Gewässern in Gefahr war, haben aber stundenlang keine Rettungsaktion eingeleitet“, sagte Marquardt der Nachrichtenagentur Anadolu.

UN-Organisationen für Flüchtlinge und Migration fordern in einer gemeinsamen Erklärung „dringende und entschlossene Maßnahmen, um weitere Todesfälle auf See zu verhindern“. Sie betonen die Verpflichtung der Staaten für Such- und Rettungseinsätzen im Mittelmeer und verweisen damit auf die Grundregel des internationalen Seerechts. Das UN-Menschenrechtsbüro forderte unterdessen eine „gründliche“ Untersuchung der „schrecklichen Tragödie“.

TRT Deutsch