Symbolbild. Die griechische und türkische Flagge am Mariza-Grenzfluss / Photo: AA (AA)
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Ankara wirft Athen vor, die Westthrakien-Türken nicht als Minderheit anzuerkennen. „Griechenland verletzt weiterhin den Vertrag von Lausanne und die grundlegenden Menschenrechte der türkischen Minderheit“, schrieb Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Donnerstag auf Twitter. Türkiye stehe solidarisch an der Seite der Westthrakien-Türken, fügte er hinzu. Zuvor hatte sich Çavuşoğlu mit Gemeindemitgliedern der türkischen Minderheit in Ankara getroffen. Çavuşoğlu teilte hierzu eine Liste mit Kritikpunkten, die sich an Griechenland richten. Dabei geht es etwa um das Verbot, die Begriffe „Türkisch“ bei den Namen der Schulen und Stiftungen zu verwenden. Athen verbietet darüber hinaus der Minderheit, religiöse Vertreter für die Gemeinde selbst zu wählen.

Der westliche Teil Thrakiens ist Heimat einer großen muslimisch-türkischen Minderheit von rund 150.000 Menschen. Die Rechte der Westthrakien-Türken sind durch den Vertrag von Lausanne aus dem Jahr 1923 garantiert. Doch im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Situation in der Region ernsthaft verschlechtert. Dafür wurde Griechenland unter anderem vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte verurteilt. Athen weigert sich jedoch, entsprechende Urteile umzusetzen.

TRT Deutsch