Menschen halten eine riesige palästinensische Flagge auf dem Krippenplatz in der Nähe der Geburtskirche, die traditionell als Geburtsort Jesu gilt, am Heiligabend in der Stadt Bethlehem im Westjordanland. Angesichts des Gaza-Krieges hat eine deutlich kleinere Weihnachtsprozession des lateinischen Patriarchen von Jerusalem aus zur Geburtskirche in Bethlehem begonnen. Wie jedes Jahr begann die Prozession am Jaffa-Tor der historischen Altstadt von Jerusalem. / Photo: DPA (dpa)
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Angesichts der Angriffe Israels auf Gaza und das Westjordanland hat am Sonntag eine deutlich kleinere Weihnachtsprozession des lateinischen Patriarchen von Jerusalem aus zur Geburtskirche in Bethlehem begonnen. Wie jedes Jahr begann die Prozession am Jaffa-Tor der historischen Altstadt von Jerusalem. Kardinal Pierbatista Pizzaballa als höchster Vertreter der katholischen Kirche im Heiligen Land wurde jedoch nur von wenigen Franziskanern und einigen anderen Gläubigen bei der kurzen Autofahrt in das einige Kilometer südlich gelegene Bethlehem begleitet.

In der historischen Stadt wird in der weltbekannten Geburtskirche die Mitternachtsmesse gelesen. Unter dem Altar befindet sich die Grotte, in der nach der Überlieferung Jesus Christus vor mehr als 2000 Jahren geboren worden sein soll.

Keine Pilger wegen Gaza-Krieg und Belagerung

Die Stadt, in der sich sonst zu Weihnachten Zehntausende Pilger aus aller Welt drängen, ist jedoch wegen des Gaza-Krieges und der Abriegelung durch Israel wie ausgestorben. Der große Weihnachtsbaum, der sonst in der Adventszeit vor der Geburtskirche steht, fehlt. Bereits im November hatten die Oberhäupter der Kirchen in Jerusalem festgelegt, dass es wegen des Gaza-Krieges keine Weihnachtsdekoration im Heiligen Land geben soll.

Eine Krippe, die zu Ehren der Opfer im Gazastreifen geschmückt ist, steht am Heiligabend auf dem Krippenplatz in der Nähe der Geburtskirche, die traditionell als Geburtsort Jesu gilt, in der Stadt Bethlehem. (DPA)

Auf dem Weg nach Bethlehem sollte die Prozession wie jedes Jahr einen kurzen Stopp beim Grabmal der Patriarchin Rachel einlegen, das Christen, Juden und Muslime gleichermaßen als Heiligtum verehren. Direkt daneben werden israelische Soldaten dann ein großes Metalltor durch die bis zu neun Meter hohe Betonmauer zwischen Jerusalem und dem Westjordanland öffnen. Dieses Tor wird nur für christliche Prozessionen geöffnet. Zurück müssen die Teilnehmer dann über andere israelische Kontrollpunkte, die oft keine Fahrzeuge durchlassen.

TRT Deutsch und Agenturen