23. November 2022: Mehrere Menschen versammelten sich nach dem Erdbeben an sicheren Plätzen / Photo: AA (AA)
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Ein Erdbeben der Stärke 5,9 hat in der Nacht zu Mittwoch den Nordwesten der Türkei erschüttert. Die Zahl der Verletzten stieg auf mindestens 93 Menschen, wie der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Mittwoch mitteilte.

Eine Person soll nach dem Sturz aus dem ersten Stock eine Hirnblutung erlitten haben. Der Zustand der weiteren Verletzten sei „gut“, informierte Koca weiter.

Unmittelbar nach dem Erdbeben begab sich der türkische Innenminister Süleyman Soylu zum Epizentrum des Bebens in der Schwarzmeerprovinz Düzce. „Seit dem Zeitpunkt des Erdbebens um 4:08 Uhr informieren wir unseren Präsidenten (Recep Tayyip Erdoğan) in regelmäßigen Abständen über die Entwicklungen“, sagte Soylu. Erdoğan tausche sich auch mit mehreren Gouverneuren aus, um sich über die Lage in den betroffenen Provinzen zu informieren.

23. November 2022: Zerstörte Gebäude nach dem Erdbeben (AA)

Auch in der vom Epizentrum etwa 200 Kilometer entfernten 16-Millionen-Metropole Istanbul und in der türkischen Hauptstadt Ankara waren die Erdstöße zu spüren. Laut Katastrophenschutzbehörde AFAD gab es mehr als 100 Nachbeben. Menschen übernachteten in Decken gehüllt auf öffentlichen Plätzen, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Einige Häuser wiesen Schäden auf.
Der Bürgermeister der gleichnamigen Provinzhauptstadt Düzce, Faruk Özlü, berichtete von Panik unter Bewohnern. Der Katastrophenschutz teilte mit, die Stromversorgung in der Region zu Kontrollzwecken unterbrochen zu haben. Die Behörde rief alle Menschen auf, Ruhe zu bewahren.
Im November 1999 waren bei einem Beben der Stärke 7,2 in der Region Düzce etwa 900 Menschen gestorben. Zuvor war Türkiye am 17. August desselben Jahres von einer der schwersten Naturkatastrophen in seiner Geschichte getroffen worden: Ein Beben der Stärke 7,6 in der Region um die nordwestliche Industriestadt Izmit kostete mehr als 17.000 Menschen das Leben.

TRT Deutsch und Agenturen