In der US-amerikanischen Stadt Minneapolis wird demnächst zum ersten Mal über Lautsprecher der islamische Gebetsruf ertönen. Der Gebetsruf, auch bekannt als Adhan oder Ezan, wird künftig dreimal täglich öffentlich stattfinden.
Lediglich Zeitraum und Lautstärke begrenzt
Der Stadtrat billigte einen von Stadtrat Jamal Osman vorgelegten Gesetzentwurf. Die Neuregelung erlaubt, das Gebet zwischen 7 und 22 Uhr öffentlich über Lautsprecher auszurufen. Osman bezeichnete die Maßnahme als einen Schritt in die richtige Richtung für die Gleichberechtigung der Religionen.
Die Maßnahme sieht konkret vor, dass Moscheen den Gebetsruf dreimal am Tag per Lautsprecher öffentlich abhalten können, außer zum Morgen- und Nachtgebet. Die Lautstärke müsse dabei unter einer bestimmten Dezibelgrenze liegen.
„Der Adhan ist einer der wichtigsten Bestandteile unseres Glaubens“, betonte Osman in einer Mitteilung auf Twitter. Er nannte den Schritt „ein Signal für die Gleichheit und die Gemeinschaft, die wir hier aufgebaut haben. Dies ist Amerika und wir dürfen unseren Glauben von den Dächern rufen, genau wie jeder andere auch.“
Öffentlicher Adhan erst in drei Städten offiziell abgesegnet
Der öffentliche Aufruf zum Gebet wurde in den USA erstmals 2004 in der Stadt Hamtramck, Michigan, durch einen Beschluss der Stadtverwaltung legalisiert. Es folgte Dearborn, die einzige US-Stadt im selben Bundesstaat, in der Muslime die Mehrheit bilden.
Der Stadtrat von Paterson, New Jersey, wo fast 30.000 Muslime leben, war die dritte Stadt, die im März 2020 eine Maßnahme zur Genehmigung des Gebetsrufs verabschiedete.
31 März 2022

USA: Muslimischer Gebetsruf ertönt in Minneapolis erstmals öffentlich
Zum ersten Mal wird in Minneapolis demnächst öffentlich über Lautsprecher zum Gebet gerufen. Der Stadtrat hat einen entsprechenden Gesetzentwurf gebilligt. Moscheen dürfen damit fortan dreimal am Tag den Adhan öffentlich anstimmen.
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