Symbolbild. Der Schriftzug „Depression“ prangt an einer Hauswand. (dpa)
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In Österreich klagten im Pandemiejahr 2020 mehr als doppelt so viele Menschen (21 Prozent) als noch 2019 über depressive Symptome. Das geht aus dem neuen Bericht „Gesundheit auf einen Blick“ („Health at a Glance“) der OECD hervor. Eine ähnliche Entwicklung bei Depressionen und Angsterkrankungen ist in vielen anderen Ländern ebenfalls sichtbar.

Sterblichkeitsplus von fast zehn Prozent
In ihrer Studie vergleicht die Organisation Schlüsselindikatoren für die Gesundheit der Bevölkerung und die Performance der Gesundheitssysteme ihrer 38 Mitgliedsstaaten und einiger Schwellenländer. Das Coronavirus blieb auch im Jahr 2021 ein prominentes Thema.

Die Sterblichkeit in Österreich stieg 2020 und im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zu 2015 bis 2019 um 9,1 Prozent. Die Lebenserwartung fiel in 24 von 30 Ländern, durchschnittlich um 0,6 Jahre. Betrug die Lebenserwartung bei der Geburt in Österreich 2019 82 Jahre, sind es 2020 nur noch 81,3.
Covid-Tote sind großteils über 60 Jahre alt
Mehr als 90 Prozent der Covid-Toten waren über 60 Jahre alt. Auch benachteiligte oder in benachteiligten Gegenden lebende Menschen, Minderheiten sowie Immigrantinnen und Immigranten hatten ein größeres Risiko, sich mit Corona zu infizieren oder daran zu sterben.

Nicht nur Infizierte haben jedoch in der Corona-Pandemie Schaden davongetragen: Das Virus verursachte in Österreich auch eine Verzögerung gebotener medizinischer Behandlungen. 34 Prozent weniger Darmkrebsuntersuchungen fanden 2020 im Vergleich zu 2019 statt. Auch verlängerte sich die Wartezeit auf Wahloperationen in den untersuchten Ländern; 58 Tage länger musste man 2020 im Vergleich zum Vorjahr etwa auf eine neue Hüfte warten. Mehr zum Thema: Bericht: Corona verstärkt psychische Leiden bei Kindern und Jugendlichen

TRT Deutsch und Agenturen