Klimaproteste gegen Bau von Flüssiggasterminal – Zusammenstöße mit Polizei (dpa)
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Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben am Samstag im schleswig-holsteinischen Brunsbüttel gegen den Bau eines Flüssiggasterminals protestiert. In mehreren Gruppen demonstrierten sie insbesondere gegen die Nutzung von Fracking-Gas und für mehr Anstrengungen im Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe. Dabei ging es nach Angaben der Veranstalter auch um Solidarität mit den besonders betroffenen Menschen des globalen Südens. Beteiligt waren unter anderem die Initiative Fridays for Future sowie die Organisation Ende Gelände. Unterstützt wurden die Proteste von der Grünen Jugend sowie von der Linkspartei. „Die Klimakrise ist längst Realität. Wer jetzt noch ein Fracking-Gas-Terminal plant, spielt mit dem Feuer. Gas ist ein Brandbeschleuniger der Klimakrise“, erklärte Ende-Gelände-Sprecherin Joli Schröter. Nach einem zunächst friedlichen Auftakt kam es gegen Mittag auch zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die mit einem großen Aufgebot vertreten war. Die Beamtinnen und Beamten versuchten, die Demonstrierenden vom Terminal-Gelände fernzuhalten. Nach deren Angaben wurde dabei auch Pfefferspray eingesetzt. Die Teilnehmerzahl an der Aktion war nach Angaben der Veranstalter auf 2000 begrenzt, da deren Überschreitung drohte, war am Freitagnachmittag ein Anreisestopp für das nahe Brunsbüttel errichtete Protestcamp verkündet worden. Die Linkspartei nahm die Proteste zum Anlass, um einen besseren Schutz parlamentarischer Beobachterinnen und Beobachter von Demonstrationen einzufordern. Deren Status und ihre oft vermittelnde Rolle bei Konflikten seien zuletzt mehrfach missachtet worden. Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch kritisierte dabei auch eine vermehrte „strafrechtliche Verfolgung von demokratisch gewählten Mandatsträger*innen“. An den Protesten in Brunsbüttel nahm der Linken-Abgeordnete Lorenz Gösta Beutin als Beobachter teil. Auch gegen ihn habe es bereits Strafverfahren in Verbindung mit Protesten gegen das Kohlekraftwerk Datteln IV gegeben, sagte Bartsch.

dpa