Die Europäische Rundfunkunion (EBU) berät am Donnerstag und Freitag auf ihrer Generalversammlung in Genf über die Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest (ESC) im kommenden Jahr. Das Vorgehen Israels im Gazastreifen hatte in vielen Ländern eine Debatte über eine israelische Teilnahme am ESC ausgelöst. Mehrere Länder, darunter Spanien, Irland und die Niederlande, drohten mit einem Boykott des Wettbewerbs, sollte Israel auch 2026 dabei sein. Länder wie Deutschland sprachen sich gegen einen Ausschluss Israels aus.
Um den Konflikt zu entschärfen, kündigte die EBU im November neue Regeln für den Wettbewerb an. So sollen unter anderem schon in den Halbfinals professionelle Jurys mit abstimmen und die Regeln für Werbekampagnen verschärft werden. Die in der EBU zusammengeschlossenen Rundfunkanstalten sollen in Genf nun entscheiden, ob sie das Maßnahmenpaket für ausreichend halten oder trotzdem über eine Teilnahme Israels abstimmen wollen. Österreich hofft als Gastgeber des ESC 2026 in Wien auf einen Kompromiss, Länder wie Spanien, Slowenien und Island blieben aber bei ihrer Kritik.
Israel führt seit Oktober 2023 einen Vernichtungskrieg in Gaza, der von immer mehr Experten und Menschenrechtsorganisationen als Völkermord eingestuft wird. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums tötete Israel bisher mehr als 70.112 Menschen in Gaza, die meisten davon Frauen und Minderjährige. Demnach wurden mindestens 170.986 Menschen verletzt.















