Die isländische Rundfunkanstalt RUV hat wegen der Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest (ESC) angekündigt, den Musikwettbewerb im kommenden Jahr zu boykottieren. Der Sender teilte am Mittwoch mit, nicht am ESC in Wien teilzunehmen. Island ist das fünfte Land, das angekündigt hat, die Veranstaltung aufgrund der israelischen Teilnahme zu boykottieren.
Der isländische Sender erklärte, dass der RUV-Verwaltungsrat die Europäische Rundfunkunion (EBU) aufgefordert habe, den israelischen Sender KAN von dem Wettbewerb auszuschließen.
Die Teilnahme Israels war Anfang des Monats bei einer Sitzung der EBU nicht zur Abstimmung gestellt worden, wodurch der Weg für Israels Teilnahme freigemacht wurde. Während sich die ARD hinter die Entscheidung stellte, kündigten die Rundfunkanstalten von Spanien, Irland, Slowenien und den Niederlanden umgehend einen ESC-Boykott an.
Israels Vernichtungskrieg in Gaza
Israel führt seit Oktober 2023 einen Vernichtungskrieg in Gaza, der von immer mehr Experten und Menschenrechtsorganisationen als Völkermord eingestuft wird. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums tötete Israel bisher mehr als 70.360 Menschen in Gaza, die meisten davon Frauen und Minderjährige. Demnach wurden mindestens 171.064 Menschen verletzt.
Laut Schätzungen von Experten der UN dürfte die tatsächliche Zahl der getöteten Palästinenser bis zu 200.000 betragen. Denn zahlreiche Menschen werden vermisst oder liegen unter den Trümmern eingestürzter Häuser und können nicht geborgen werden.


















