GESELLSCHAFT
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Statistik: Geringverdiener geben 64 Prozent für Lebensmittel und Wohnen aus
Steigende Lebenshaltungskosten belasten vor allem Haushalte mit niedrigem Einkommen. Laut Statistischem Bundesamt fließen bei ihnen fast zwei Drittel der Ausgaben in die Grundversorgung – deutlich mehr als bei einkommensstärkeren Haushalten.
Statistik: Geringverdiener geben 64 Prozent für Lebensmittel und Wohnen aus
Foto: Philip Dulian/dpa
10. Dezember 2025

Geringverdiener stecken mehr als die Hälfte ihrer Konsumausgaben in Lebensmittel und Wohnen. Private Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von weniger als 1300 Euro wendeten 2023 im Schnitt 64 Prozent oder 780 Euro für diese Lebenshaltungskosten auf, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Insgesamt gaben sie 1210 Euro im Monat für den privaten Konsum aus.

Haushalte mit einem Einkommen ab 5000 Euro steckten hingegen weniger als die Hälfte (47 Prozent) in ihre Lebenshaltung. „Je geringer das Einkommen der privaten Haushalte in Deutschland, desto höher ist der Anteil ihrer Ausgaben für Lebensmittel und Wohnen an den gesamten Konsumausgaben“, so das Fazit der Statistiker.

Im Schnitt über alle Haushalte hinweg lag der für Lebensmittel und Wohnen aufgewendete Anteil bei etwas mehr als der Hälfte (52 Prozent) der privaten Konsumausgaben. Zu letzteren zählen Ausgaben für Lebensmittel, Bekleidung, Wohnen, Verkehr, Kommunikation, Freizeit, Gaststätten und Unterkünfte, Innenausstattung, Gesundheit, Bildung, Finanzdienstleistungen sowie andere Waren und Dienstleistungen. 2023 lagen die Konsumausgaben eines Durchschnittshaushalts bei 3030 Euro im Monat. Bei der vorherigen Einkommens- und Verbrauchsstichprobe im Jahr 2018 hatten sie 2700 Euro betragen.

„Auch bei den Ausgaben für Information und Kommunikation gilt: Je geringer das Haushaltseinkommen, desto höher ist deren Anteil an den gesamten Konsumausgaben“, fanden die Statistiker heraus. So machten die Ausgaben für Information und Kommunikation – darunter Internet- und Mobilfunkverträge, Streaming-Abos, aber auch der Kauf von Handys, Tablets und Computern – bei Haushalten mit einem Monatseinkommen von unter 1300 Euro sieben Prozent ihrer Konsumausgaben aus. Bei Haushalten mit einem Einkommen von über 5000 Euro lag der Anteil bei vier Prozent.

Im Durchschnitt machten 2023 nach den Ausgaben für Wohnen (38 Prozent) und Lebensmittel (14 Prozent) die Ausgaben für Verkehr mit zwölf Prozent den dritthöchsten Anteil an den Konsumausgaben aus. Als nächstgrößere Posten folgten die Ausgaben für Freizeit, Sport und Kultur (9 Prozent), für Gastronomie- und Beherbergungsdienstleistungen (7 Prozent), für Information und Kommunikation (5 Prozent) sowie Innenausstattung (5 Prozent).

QUELLE:REUTERS