Türkiye hat Haftbefehle gegen Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und 36 weitere Personen erlassen. Ihnen wird vorgeworfen, für Verbrechen verantwortlich zu sein, die im Rahmen der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen seit Oktober 2023 als „Völkermord“ eingestuft werden. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Istanbul am Freitag mit.

Zu den Beschuldigten zählen neben Netanjahu auch Außenminister Israel Katz, Generalstabschef Eyal Zamir und Israels Botschafter David Saar Salama. Die Ermittlungen richten sich laut Staatsanwaltschaft gegen Personen, die eine führende Rolle bei der militärischen Offensive in Gaza gespielt haben sollen.

Nach Angaben aus humanitären Quellen sind seit Beginn der israelischen Angriffe nahezu 69.000 Menschen getötet worden – die Mehrheit von ihnen Frauen und Kinder. Mehr als 170.000 weitere wurden verletzt.

Bereits im November hatte der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) Haftbefehle gegen Netanjahu und den damaligen Verteidigungsminister Joav Gallant wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit erlassen. Zudem läuft vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag ein Verfahren gegen Israel wegen des Verdachts auf Völkermord.