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Spahn: Syrien-Flüchtlinge sollen nach und nach gehen
Nach dem Willen von Unionsfraktionschef Spahn sollen alle syrischen Flüchtlinge irgendwann Deutschland verlassen. Nach Straftätern und Gefährdern sollen auch subsidiär Schutzberechtigte folgen.
Spahn: Syrien-Flüchtlinge sollen nach und nach gehen
Spahn: Syrien-Flüchtlinge sollen nach und nach gehen/ Foto: dpa / DPA
8. November 2025

Auch anerkannte syrische Flüchtlinge sollen laut Unionsfraktionschef Jens Spahn früher oder später Deutschland verlassen. Zuerst sollten Straftäter und Gefährder nach Syrien und auch Afghanistan zurückkehren, sagte der CDU-Politiker im „Interview der Woche“ der ARD am Freitag. Gefährder sind Menschen, denen die Sicherheitsbehörden schwerste Straftaten bis hin zum Terroranschlag zutrauen.

Wenige machen viel Ärger, meint Spahn

„Das sind zum Teil nur einige Dutzend, einige wenige Hundert, die aber richtig viel Ärger auch machen, auch Akzeptanzverlust bedeuten, mit zur Polarisierung der Gesellschaft beitragen, meistens junge Männer, die dann Deutschland verlassen müssen, auch mit Zwang“, so Spahn.

Dann gehe es darum, Syrerinnen und Syrer bei einer freiwilligen Rückkehr zu unterstützen, auch finanziell. „Und der nächste Schritt ist dann, insgesamt bei denjenigen, die keinen dauerhaften Aufenthaltstitel in Deutschland haben, zum Beispiel subsidiär Schutzberechtigte, nach und nach zu sagen: ‚Ihr müsst in eure Heimat zurück, weil Flucht vor Bürgerkrieg war immer nur als vorübergehend gedacht, bis die Lage sich wieder daheim sortiert hat‘“, betonte Spahn. Viele Syrer sind als subsidiär Schutzberechtigte anerkannt, ein Status, der oft an Bürgerkriegsflüchtlinge vergeben wird.

„Heißt das, da findet man Lebensbedingungen vor wie in Deutschland? Nein, aber das war in weiten Teilen Syriens auch vor dem Krieg nicht so“, erklärte Spahn. Aussagen von Außenminister Johann Wadephul (CDU), der auf die Zerstörungen in Syrien hinwies, hatten eine Kontroverse in der Union ausgelöst.

Nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad ging die Zuwanderung aus Syrien nach Deutschland deutlich zurück. Laut dem Statistischen Bundesamt sank die Zahl der syrischen Neuankömmlinge in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 46,5 Prozent. Demnach reisten zwischen Januar und September rund 40.000 syrische Staatsangehörige nach Deutschland ein – im selben Zeitraum 2024 waren es noch 74.600.

Gleichzeitig verließen mehr Syrer Deutschland: 21.800 Personen kehrten in diesem Zeitraum nach Syrien zurück. Das entspricht einem Anstieg um rund 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (16.100). Große Mehrheit der Syrer in Deutschland genießt Schutz

Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts hatte die große Mehrheit (90 Prozent) der syrischen Schutzsuchenden Ende 2024 einen anerkannten Schutzstatus. Bei 92 Prozent war dieser Status befristet. Bei 9 Prozent war der Schutzstatus noch offen, ein Prozent hatten der Statistik zufolge einen abgelehnten Schutzstatus.

Rund 1,22 Millionen Menschen mit syrischer Einwanderungsgeschichte lebten laut Mikrozensus 2024 in Deutschland. Sie sind entweder selbst eingewandert (81 Prozent) oder ihre beiden Elternteile sind eingewandert (19 Prozent). Ihr Durchschnittsalter gibt das Bundesamt mit 26,6 Jahren an, 57 Prozent von ihnen sind männlich.

QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen