Die Afrikanische Union (AU) hat den Vorwurf von US-Präsident Donald Trump zurückgewiesen, im Norden Nigerias finde ein Völkermord an Christen statt. „Die ersten Opfer von Boko Haram sind Muslime, nicht Christen“, sagte der Vorsitzende der AU-Kommission, Mahmoud Ali Youssouf, am Mittwoch vor Journalisten bei den Vereinten Nationen in New York. Die Lage im Norden des Landes sei komplex, und man solle mit solchen Begriffen sehr vorsichtig umgehen, betonte er. Es gebe keinen Völkermord in Nigeria, stellte Youssouf klar.
Trump hatte Anfang des Monats erklärt, er habe das Verteidigungsministerium angewiesen, einen möglichen schnellen Militäreinsatz vorzubereiten, falls Nigeria nicht entschieden gegen die Tötung von Christen vorgehe. Zudem drohte er, sämtliche Unterstützung für das Land einzustellen und notfalls militärisch einzugreifen.
Nigeria mit seinen rund 200 ethnischen Gruppen, die Christentum, Islam und traditionelle Religionen praktizieren, gilt trotz wiederkehrender Spannungen als Staat mit langer Tradition des friedlichen Miteinanders. Immer wieder kommt es jedoch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen unterschiedlichen Gemeinschaften – häufig verschärft durch ethnische Konflikte, lokale Rivalitäten oder Streit um knappe Ressourcen.




















