Kolumbiens Präsident Gustavo Petro / Photo: DPA (dpa)
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Wegen des israelischen Krieges im Gazastreifen hat Kolumbiens Präsident Gustavo Petro einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen seines Landes zu Israel angekündigt. „Morgen werden die diplomatischen Beziehungen zum Staat Israel abgebrochen“, sagte Petro am Mittwoch in einer Rede vor Anhängern in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá.

Den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu bezeichnete Petro als „genozidal“, einen Völkermord begehend. Petro hatte in den vergangenen Monaten Israel mehrmals scharf kritisiert und mit einem Abbruch der Beziehungen gedroht. Bereits im Oktober hatte er die Angriffe der israelischen Armee auf Gaza mit den Verbrechen der deutschen Nationalsozialisten und den Gazastreifen mit dem Vernichtungslager Auschwitz sowie dem Warschauer Ghetto verglichen. Daraufhin hatte ein Sprecher des israelischen Außenministeriums eine Einstellung der Exporte an Kolumbien im Sicherheitsbereich angekündigt. Israel war ein wichtiger Lieferant militärischer Ausrüstung für das südamerikanische Land, dessen Streitkräfte gegen Guerilla-Gruppen kämpfen.

Israelischer Vernichtungskrieg in Gaza

Nach palästinensischen Angaben wurden bei israelischen Angriffen auf Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 34.568 Menschen getötet und mehr als 77.765 weitere verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Getöteten handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder. Israels Armee bombardierte auch viele öffentliche Einrichtungen, darunter mehrere Krankenhäuser, Moscheen, Schulen und Universitäten in Gaza. Zudem ist die palästinensische Enklave aufgrund der israelischen Blockade seit Monaten mit einer massiven Hungersnot konfrontiert.

TRT Deutsch und Agenturen