Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Roma und Sinti, Romani Rose, kritisiert eine Reportage von „Spiegel TV“. (Bildquelle: Zentralrat Deutscher Roma und Sinti) (Zentralrat Deutscher Roma und Sinti)
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Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma hat eine Beschwerde wegen einer Reportage von „Spiegel TV“ eingelegt. Die Interessenvertretung wirft den dafür Verantwortlichen eine grobe Missachtung journalistischer Grundsätze vor. Der Beitrag würde massive Vorurteile verstärken und Hass schüren, schreibt das Nachrichtenportal „Migazin“ am Montag. Die Beschwerde ging bei der Niedersächsischen Landesmedienanstalt ein.

Konkret gehe es um die Reportage „Perfide Abzocke mit Terrassenreinigung: Einmal saubermachen für 5000 Euro“ von „Spiegel TV“. Diese stärke in massiver Weise Vorurteile gegenüber der gesamten Minderheit und schüre Hass, hielt die Interessenvertretung vor.

„Dies dokumentieren insbesondere die Kommentarspalten unter dem Spiegel-TV-Beitrag in den sozialen Medien“, führt Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrats, aus. Dort habe sich der Hass, den dieser geschürt habe, in unzähligen Kommentaren im Internet entladen. Dass er am Ende auch im realen Leben zuAngriffen auf Sinti und Roma führen könne, sei nicht auszuschließen.

So hieß es beispielsweise auf Facebook unter Bezugnahme auf die Reportage von „Spiegel TV“: „Das Pack weiss doch, dass in Deutschland was zu holen ist. Ein Kollege sagte zu mir, dass hätte er mal 1940 bei seinem Opa versuchen sollen. Er wüsste nicht, wo er da gelandet wäre.“ Ein anderer Nutzer schrieb: „Dieses Pack würde ich sofort von meinem Grundstück jagen. Aber denen passiert ja nichts. Kassieren alle Hartz 4 und fahren Mercedes AMG.“

Der Beitrag von „Spiegel TV“ missachte journalistische Grundsätze, unterstreicht Rose. So seien auch Aussagen wie „Roma-Clan“ verwendet worden. Solche Begrifflichkeiten würden eine gesamte Minderheit allein ihrer Abstammung wegen in die Nähe von Kriminalität rücken.

TRT Deutsch