In Hessen fand über mehrere Tage hinweg eine Razzia gegen 51 Verdächtige des sexuellen Missbrauchs von Kindern statt. (Archivbild) (dpa)
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Die hessische Polizei ist in einer groß angelegten Razzia gegen sexuellen Missbrauch von Kindern vorgegangen. Von Montag bis Freitag wurden dabei 49 Wohnungen durchsucht, fünf Menschen vernommen und rund tausend Speichermedien beschlagnahmt, wie das Landeskriminalamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Insgesamt waren dazu mehr als 200 Beamte im Einsatz. Den 51 Beschuldigten im Alter von 16 bis 76 Jahren, darunter drei Frauen, würden Herstellung, Besitz, Verbreitung oder sexueller Missbrauch von Kindern zur Last gelegt. Nach bisherigen Polizeierkenntnissen stehen sie untereinander nicht in Kontakt.

Kasseler soll 13-Jährige missbraucht haben

Unter den Beschuldigten befinde sich auch ein 47-jähriger Mann aus Kassel. Gegen ihn werde wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs einer 13-Jährigen ermittelt. Die Mutter hatte Anzeige erstattet, weil ein Unbekannter via Messenger Kontakt zu ihrer Tochter aufgenommen hatte. Er schilderte ihr seine sexuellen Fantasien und teilte ihr später auch mit, diese mit ihr ausleben zu wollen. Dieses sexualisierte Ansprechen von Kindern und Jugendlichen durch erwachsene Täter im Internet wird nach Polizeiangaben Cybergrooming genannt und ist strafbar. Es konnte ermittelt werden, dass der 47-Jährige Inhaber des verwendeten Accounts sein könnte. Seinem Account konnte eine große Anzahl von Kontakten zugeordnet werden, darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche im Alter zwischen elf und 16 Jahren aus dem Raum Kassel. Einsatzkräfte durchsuchten deshalb am Mittwochmorgen die Wohnung des Manns. Die Ermittlungen dauern noch an.

AFP