Symbolbild (dpa)
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In Halle an der Saale wurde ein 21-jähriger Syrer von drei deutschen Männern angegriffen und schwer verletzt. Während das Opfer noch in Lebensgefahr schwebt, konnte die Polizei die mutmaßlichen Täter fassen.

Bei den Tätern handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 17-Jährigen aus dem Saalekreis sowie einen 19 und einen 22 Jahre alten Mann aus Halle. Dies berichtete die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) am Freitag.

Demnach war der Syrer in der Nacht zum Freitag bei einer Auseinandersetzung an der Straßenbahnhaltestelle am Rennbahnkreuz in Halle schwer verletzt worden. „Kurz vor 1 Uhr waren zwei Gruppen aneinandergeraten. Zunächst sollen zwei Syrer im Alter von 21 Jahren beleidigt und später dann von drei Tätern angegriffen worden sein“, sagte Polizeisprecher Alexander Junghans der MZ.

Laut MZ ist eines der Opfer mit schweren Gesichts- und Kopfverletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden, während sein Begleiter mit Verletzungen am Bein vor Ort ambulant behandelt wurde.

Auf die Spur der mutmaßlichen Täter kam die Polizei, nachdem sich mehrere Zeugen gemeldet hatten. Für die Ermittlungen seien auch Videoaufzeichnungen ausgewertet worden. Gegen die drei tatverdächtigen Männer werde nun wegen versuchten Totschlags ermittelt. Sie sind weiterhin auf freiem Fuß, so Junghans. Die Staatsanwaltschaft habe keinen Haftantrag gestellt.

Der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt kritisierte auf Twitter, dass in der MZ-Berichterstattung zur Gewalttat Rassismus als mögliches Tatmotiv nicht einmal erwähnt wurde.

TRT Deutsch