17.01.2020, Bayern, Tegernsee: Der frühere Bundesminister Karl-Theodor zu Guttenberg (dpa)
Folgen

Der frühere Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ist laut eigenen Aussagen wieder Doktor. Der wegen einer Plagiatsaffäre um seine frühere Doktorarbeit im Jahr 2011 aus der Bundesregierung zurückgetretene frühere CSU-Politiker promovierte an der englischen Universität von Southampton und führt inzwischen den Titel eines Doktors der Philosophie, wie er den Zeitungen der Funke Mediengruppe in der Donnerstagsausgabe sagte.

Sein erneutes Promotionsstudium liege schon eine ganze Zeit zurück, verrät Guttenberg den Funke-Blättern. Gesprochen habe er darüber aber mit fast niemandem. „Denn promoviert habe ich nicht für die Öffentlichkeit und erst recht nicht für ein politisches Comeback, das ich gewiss nicht mehr anstrebe, sondern alleine aus sehr persönlichen Gründen.” Deshalb wolle er auch nicht mehr über seine erneute Promotion sagen - „außer dass ich sehr dankbar bin, diese zweite Chance bekommen zu haben“.

Nach Informationen der „Bild“-Zeitung erwarb Guttenberg den Doktortitel an der Fakultät für Wirtschaft, Recht und Kunst mit einer Arbeit über die Historie und Zukunft von Korrespondenzbanken. Seinen ersten Doktortitel hatte Guttenberg an der Universität Bayreuth erworben. Er war ihm wegen der Plagiatsvorwürfe aberkannt worden.

Mit der Plagiatsaffäre endete damals eine steile politische Karriere. Guttenberg war im Februar 2009 zunächst zum Bundeswirtschaftsminister ernannt worden - mit 37 Jahren der jüngste auf diesem Posten. Nach der Bundestagswahl im September 2009 wechselte er dann an die Spitze des Verteidigungsministeriums. Im März 2011 trat er dann wegen der Plagiatsäffare zurück.

AFP