Symbolbild. 3. Dezember 2021, Founex, Schweiz: Das Foto zeigt (von links) die Flagge der Internationalen Schule Genf, eine Schweizer Flagge und eine Flagge des Kantons Waadt auf dem Campus Châtaigneraie der Internationalen Schule Genf, die nach der Entdeckung zweier Fälle der Omicron-Variante geschlossen wurde. (AFP)
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Die Verbreitung irreführender Angaben über Intensivpatienten mit Covid-19 wird derzeit mehreren Kliniken in der Schweiz vorgeworfen. In mehreren Schweizer Kantonen ist etwa die Hälfte der Intensivpatienten ursprünglich aus anderen Gründen eingeliefert und erst später positiv auf Corona getestet worden. „Beim Skifahren verunfallt, mit einem Beinbruch in den Notfall und dort dann positiv auf Corona getestet“ – dieses oder ein ähnliches Szenario erlebt das Universitätsspital Genf dem Onlineportal „Léman Bleu“ zufolge in 45,95 Prozent der Covid-Fälle.
Auch im Universitätsspital Zürich zeigt sich ein ähnliches Bild. Dort sind nur 50 Prozent der positiv auf Sars-CoV-2 getesteten Personen schon von Beginn an wegen Covid-19 hospitalisiert. Die anderen 50 Prozent werden wegen einer anderen Krankheit behandelt und weisen als Nebendiagnose eine Corona-Infektion auf.

137 Hospitalisierungen an Rekordtag

Derzeit meldet die Schweiz etwa 31.000 tägliche Neuinfektionen. Es wird auch täglich bilanziert, wie viele neue Corona-Patienten ins Spital eingewiesen wurden. Der Rekordwert lag in dieser Woche bei 137 und damit recht niedrig.

In dieser Statistik tauchen jedoch nicht nur die Corona-Patienten auf, die tatsächlich wegen des Virus im Krankenhaus behandelt werden mussten, sondern auch solche, die wegen eines anderen Gebrechens eingeliefert wurden. Somit wären die Hospitalisierungszahlen eigentlich noch tiefer als gemeldet.
Die Behörde rechtfertigt sich und erklärt: „Nur weil die primäre Ursache für die Hospitalisierung nicht Covid-19 war, bedeutet dies nicht, dass kein Zusammenhang zwischen der Hospitalisierung und Covid-19 bestand.“

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TRT Deutsch