Symbolbild. 15.05.2021, Brandenburg, Potsdam: IIustration - Eine Jugendliche sitzt in einem abgedunkelten Zimmer am Fenster. Die Zahl psychischer Erkrankungen hat durch die Corona-Pandemie weltweit enorm zugenommen. (dpa)
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Laut einer aktuellen Studie der Donau-Universität Krems weisen etwa 62 Prozent der Mädchen und 38 Prozent der Jungen in Österreich eine mittelgradige depressive Symptomatik auf. In dem Untersuchungszeitraum dachten demnach knapp 20 Prozent der Mädchen und 14 Prozent der Jungen täglich oder an mehr als der Hälfte der Tage an Selbstmord. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, die Belastungsgrenze der Jugendlichen sei weit überschritten, so der Studienautor Christoph Pieh im Gespräch mit „Orf.at“. „Die bisherigen Maßnahmen reichen ganz offensichtlich nicht.“

Selbstmordversuche verdoppelten sich 2021

Die Suizidversuche von Jugendlichen verdoppelten sich laut dem Allgemeinen Krankenhaus (AKH) in Wien im Vergleich zum Vorjahr. Im ersten Halbjahr wurden demnach im AKH 110 Fälle behandelt. Bei vielen hätten die depressiven Entwicklungen „sehr häufig ihren Ursprung in der Pandemie genommen, mit dem Wegfallen sozialer Kontakte, aber auch mit dem Wegfallen aktueller Tagesstruktur“, sagt Paul Plener, Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Wiener AKH.

Die langfristigen Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche könne man noch nicht einschätzen, sagt die Geschäftsführerin der Liga für Kinder- und Jugendgesundheit, Caroline Culen, wie „Orf.at“ zitiert. Sie vermutet, dass ein gewisser Prozentsatz chronische Belastungssymptome, Ängste, depressive Symptomatiken und andere Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung zeigen wird.


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TRT Deutsch