Ein ehemaliger Mitarbeiter von SOS-Kinderdorf in Österreich muss wegen des Missbrauchs von zwei Jugendlichen zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Das entschied das Oberlandesgericht Wien in einem Berufungsprozess.
Der etwa 50 Jahre alte Mann war wegen Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses, sexuellen Missbrauchs von Unmündigen und sexuellen Missbrauchs einer wehrlosen Person schuldig gesprochen worden. Der ehemalige Sozialpädagoge hatte gegen das Strafausmaß der Vorinstanz Berufung eingelegt, doch das Oberlandesgericht bestätigte die Strafdauer.
Der Verurteilte hatte in einer Wohngemeinschaft für Jugendliche in Wien gearbeitet. In den Jahren 2021 und 2022 verübte der Betreuer zahlreiche Übergriffe gegen zwei männliche Teenager, die dort untergebracht waren, hieß es vom Berufungsgericht. Das Urteil ist rechtskräftig.
Vorwurfs-Welle gegen SOS-Kinderdorf in Österreich
Der Fall steht im Zusammenhang mit einer wachsenden Zahl an Missbrauchsanschuldigungen gegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SOS-Kinderdorfs. Zu den Beschuldigten zählen auch der inzwischen verstorbene Gründer Hermann Gmeiner sowie ein mutmaßlich pädophiler Großspender, denen Übergriffe auf Kinder vorgeworfen werden.
Nachdem Berichte über Missbrauchsfälle aus Einrichtungen in mehreren Bundesländern öffentlich geworden waren, nahm Anfang Oktober eine unabhängige Reformkommission zur Aufarbeitung der Vorfälle ihre Arbeit auf. Den Vorsitz des Gremiums hat die frühere Präsidentin des Obersten Gerichtshofs, Irmgard Griss, übernommen.




















