Der Koordinationsrat der Muslime (KRM) hat die Bundesregierung am Freitag dazu aufgerufen, verletzten und traumatisierten Kindern aus dem Gazastreifen die Einreise nach Deutschland zu ermöglichen. Die Kinder sollten hier medizinisch und psychologisch betreut werden, forderte der in Köln ansässige Rat.
KRM-Sprecher Ali Mete sagte am Freitag, es sei eine moralische Verpflichtung, den betroffenen Kindern Schutz und Hilfe zu gewähren. „Traumatisierte Kinder müssen in Deutschland medizinische Hilfe und Schutz erhalten. Alles andere widerspräche unserem Verständnis von Menschlichkeit und Mitgefühl“, betonte Mete.
Die Kinder in Gaza seien einem „unvorstellbaren Leid“ ausgesetzt. Viele hätten bei israelischen Angriffen Eltern, Geschwister oder Freunde verloren, seien schwer verletzt und völlig allein zurückgeblieben. „Diese Kinder sind nicht nur körperlich verwundet, sondern auch tief traumatisiert“, so Mete weiter. Zahlreiche Städte und zivilgesellschaftliche Organisationen in Deutschland hätten bereits ihre Bereitschaft erklärt, verletzte Kinder und ihre Familien aufzunehmen.
Mete erinnerte daran, dass Deutschland in der Vergangenheit mehrfach Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten aufgenommen hat. Diese Tradition müsse fortgesetzt werden – insbesondere angesichts der humanitären Katastrophe in Gaza.
Nach Angaben des Kinderhilfswerks UNICEF sind seit Oktober 2023 mindestens 61.000 Kinder im Gazastreifen getötet oder verletzt worden – im Schnitt ein Kind alle 17 Minuten. Viele seien mehrfach vertrieben, verwaist oder schwer traumatisiert.
Zwischen Israel und der Hamas war am 10. Oktober ein Waffenstillstand auf Grundlage eines 20-Punkte-Plans des US-Präsidenten Donald Trump vereinbart worden. Israel hat die Vereinbarung jedoch mehrfach verletzt.


















