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Kommission befragt Spahn zu Maskenkäufen
Wegen ungewöhnlicher Methoden bei der Beschaffung damals knapper Schutzmasken in der Pandemie steht Ex-Minister Spahn unter Druck. Jetzt stellt er sich erneut im Bundestag – wie auch eine Ermittlerin.
Kommission befragt Spahn zu Maskenkäufen
Foto: Lisi Niesner/AP (Archiv)
vor 2 Stunden

Die Enquete-Kommission des Bundestags zur Aufarbeitung der Corona-Krise befasst sich am Montag (14.00 Uhr) mit umstrittenen Maskenkäufen zu Beginn der Pandemie. Zu einer öffentlichen Anhörung wird unter anderem der ehemalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erwartet. Der Unionfraktionschef steht wegen seines damaligen Vorgehens in der Kritik. Von den Kommissionsmitgliedern befragt werden kann auch die im vergangenen Jahr vom Ministerium eingesetzte Sonderermittlerin Margaretha Sudhof. 

Spahn steht unter Druck, weil sein Ressort sich 2020 in die Beschaffung eingeschaltet hatte und Lieferverträge ohne Verhandlungen zu festen hohen Preisen einging. Wegen dann nicht abgenommener Masken klagten Lieferanten. Aus Streitigkeiten drohen dem Bund noch Milliardenrisiken. Sudhof stellte in einem Bericht fest, dass Spahn gegen den Rat seiner Fachabteilungen handelte. Der CDU-Politiker hat sein Vorgehen in der akuten Krisenlage verteidigt.

Beide hatten sich bereits Ausschüssen des Bundestags gestellt, aber bisher in nicht-öffentlichen Sitzungen hinter verschlossenen Türen. Grüne und Linke forderten vergeblich die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses, wofür beide Oppositionsfraktionen aber allein nicht genügend Stimmen hatten. In der Anhörung der Kommission soll es auch mit weiteren Experten außerdem um die Beschaffung anderen medizinischen Materials und von Impfstoffen gehen.

QUELLE:dpa