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Israelisches Gericht verschiebt erneut Entscheidung über Zugang von Journalisten nach Gaza
Warum versperrt Israel internationalen Reportern den Zugang in den Gazastreifen? Der Auslandspresseverband kritisiert die wiederholten Verzögerungen vor Gericht scharf.
Israelisches Gericht verschiebt erneut Entscheidung über Zugang von Journalisten nach Gaza
Foto: -/AFP (Archiv)
10. Dezember 2025

Ungeachtet der Waffenruhe können internationale Journalisten weiterhin nicht eigenständig in den Gazastreifen reisen, um sich dort ein Bild von der Lage zu machen. Vor dem höchsten Gericht in Jerusalem gab es eine weitere Anhörung zu einem Antrag des Auslandspresseverbands (FPA), Journalisten Zugang zu dem abgeriegelten Küstenstreifen zu gestatten. Das Gericht gewährte der israelischen Regierung jedoch erneut einen Aufschub, um eine klare Position vorzulegen. 

Laut Auslandspresseverband ist dies der neunte Aufschub seit Einreichung der Petition im September vergangenen Jahres. Die Regierung habe bis zum 21. Dezember Zeit erhalten, ihre Position schriftlich einzureichen. 

„Diese Situation ist mehr als absurd“, hieß es in einer Mitteilung des Verbands. „Wir sind bestürzt darüber, dass die Regierung weiterhin auf Zeit spielt, und zutiefst enttäuscht, dass das Gericht dies weiterhin zulässt.“ Diese wiederholten Verzögerungen hätten der Welt einen umfassenderen Einblick in die Bedingungen in Gaza vorenthalten und den gesamten juristischen Prozess in eine Farce verwandelt. Der Verband bleibe jedoch entschlossen, für das Recht eines weltweiten Publikums auf Informationen zu kämpfen. 

Der Zugang zum Gazastreifen wird vollständig von Israel kontrolliert. Während des rund zweijährigen israelischen Vernichtungskriegs konnten ausländische Journalisten den Gazastreifen nur vereinzelt mit der israelischen Armee besuchen. Dabei bekamen sie immer nur ganz bestimmte Ausschnitte zu sehen. Seit dem 10. Oktober herrscht eine fragile Waffenruhe. 

US-Präsident Donald Trump hatte sich im August dafür ausgesprochen, dass Israel Reportern Zugang zum Gazastreifen gewähren sollte.

Experten sehen in der Entscheidung Israels, keine Journalisten in den Gazastreifen zu lassen, eine Maßnahme, um eine objektive Berichterstattung über die Folgen der israelischen Angriffe zu verhindern. Denn Israel steht wegen seines zweijährigen Vernichtungskrieges in Gaza in der Kritik und muss sich zudem vor internationalen Gerichten verantworten. 

Laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium tötete Israel seit Oktober 2023 mehr als 70.300 Menschen in Gaza.

QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen