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Statistikamt: Bevölkerungszahl in Deutschland sinkt bis 2070 auf 75 Millionen
Derzeit leben mehr als 83 Millionen Menschen in Deutschland. Doch laut Schätzung des Statistischen Bundesamts wird die Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten deutlich zurückgehen. Das hat unterschiedliche Gründe.
Statistikamt: Bevölkerungszahl in Deutschland sinkt bis 2070 auf 75 Millionen
Zahlreiche Passanten gehen durch die Grimmaische Straße in der Leipziger Innenstadt. / Foto: dpa / DPA
vor 19 Stunden

Im Jahr 2070 werden in Deutschland laut einer statistischen Berechnung deutlich weniger Menschen leben als heute. Bei einer moderaten Entwicklung der demografischen Faktoren Geburten, Lebenserwartung und Zuwanderung wird die Bevölkerungszahl dann bei weniger als 75 Millionen liegen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden in seiner am Donnerstag veröffentlichten sogenannten Bevölkerungsvorausberechnung mitteilte.

Insgesamt ergibt sich aus dieser Prognose für das Jahr 2070 demnach eine Spannweite bei der Bevölkerungszahl von 63,9 Millionen bis 86,5 Millionen Menschen. Zum Jahresende 2024 lebten in Deutschland rund 83,6 Millionen Menschen.

Zum Vergleich: Bei der vorangegangenen Bevölkerungsvorausberechnung im Jahr 2022 war von einer Bevölkerungszahl im Jahr 2070 zwischen 70,2 Millionen und 94,4 Millionen ausgegangen worden. Allerdings sanken sowohl die Geburtenrate als auch die Nettozuwanderung. Die Nettozuwanderung ist die Differenz zwischen der Zahl der Menschen, die nach Deutschland ziehen, und der Zahl jener, die das Land verlassen.

Regionale Unterschiede

Die demografische Entwicklung verläuft regional sehr unterschiedlich. Während die Bevölkerung in den ostdeutschen Flächenländern in allen Szenarien zurückgehen wird, könnte sie in den westdeutschen Flächenländern höchstens stabil bleiben. Allein die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen könnten bei anhaltend hoher Zuwanderung ein Bevölkerungswachstum verzeichnen. Die ostdeutschen Bundesländer sind bereits heute im Durchschnitt deutlich älter als der Westen.

Prognosen zufolge wird in zehn Jahren jeder vierte Einwohner Deutschlands 67 Jahre oder älter sein. Hauptgrund dafür ist der Eintritt der geburtenstarken Babyboomer-Generation in den Ruhestand, während die nachfolgenden Jahrgänge deutlich kleiner ausfallen. Die Zahl der Menschen im Rentenalter wird bis 2038 voraussichtlich um mindestens 3,8 Millionen auf  mehr als 20,5 Millionen steigen. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung dürfte damit auf 25 bis 27 Prozent anwachsen – derzeit liegt er bei rund 20 Prozent.

QUELLE:TRT Deutsch und Agenturen