Maide T. demonstriert vor dem Reichstag gegen die PKK-Rekrutierung ihrer Tochter.  (AA)
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Maide T. hat ihren seit Wochen laufenden Protest gegen die Terrororganisation PKK, die ihre Tochter Nilüfer T. (20) entführt hat, vor dem Reichstag fortgesetzt. Die kurdische Mutter trat am Freitag mit einem T-Shirt auf, auf dem das Foto ihrer Tochter abgebildet war.

Die Kurdin erklärte Journalisten, sie habe beschlossen, vor dem Reichstag zu demonstrieren, um sich bei deutschen Politikern Gehör zu verschaffen. Seit November nehme sie alle Anstrengungen in Kauf, damit ihre Tochter zurückkehren könne. Sie werde ihren Protest solange fortführen, bis Nilüfer T. wieder zu Hause sei.

Das letzte Kleidungsstück ihrer Tochter trage sie immer bei sich in der Tasche, „damit der Geruch nicht verschwindet.“ Sie appellierte an die Tochter, zurückzukehren und „das Leid“ zu beenden.

Außerdem bat die kurdische Mutter Bundeskanzlerin Angela Merkel und Innenminister Horst Seehofer um Unterstützung. Sie wünscht sich mit öffentlicher Unterstützung, Kontakt zur Tochter aufzubauen.

Während Maide T. ihren Protest gegen die Entführung ihrer Tochter durch die PKK vor einigen Wochen noch alleine gestartet hat, so hat sie diesmal Unterstützung von Vertreterinnen türkischer Zivilgesellschaften erhalten.

Vertreterinnen von diversen Zivilgesellschaften zeigen sich mit Maide T. solidarisch. (AA)

Hümeyra Çiftçi, Sprecherin bei der Union der Internationalen Demokraten (UID), Serap Mamati, Vorsitzende der Republikanischen Frauenvereinigung, sowie Gülseren Küçükkale, Vertreterin der Frauenvereinigung der Heimatpartei Berlin, bekundeten ihre Solidarität mit der Demonstrantin.

Mit ihrer Protest-Aktion ist Maide T. nicht die einzige kurdische Mutter, die sich öffentlich gegen die Rekrutierungen der Terrorgruppe PKK von Jugendlichen und teilweise Minderjährigen stellt. Die Gruppe „Diyarbakır anneleri“ - „Die Mütter von Diyarbakır“- demonstriert seit September 2019 in der Türkei vor dem Parteigebäude der PKK-nahen HDP – mit Erfolg. Durch ihre friedlichen Sitzproteste konnten bereits mehrere Familien wiedervereint werden.

TRT Deutsch und Agenturen