Der Präsident Recep Tayyip Erdogan. / Photo: AA (AA)
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Die türkischen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen sind abgeschlossen. Am 14. Mai war es weder Recep Tayyip Erdoğan, dem Kandidaten der Volksallianz, noch Kemal Kılıçdaroğlu, dem Kandidaten der Allianz der Nation, gelungen, bei der Präsidentschaftswahl über die 50-Prozent-Marke zu kommen. Bei der Stichwahl am 28. Mai triumphierte Erdoğan nun laut vorläufigen Ergebnissen mit 52,1 Prozent der Stimmen, wurde als türkischer Präsident wiedergewählt und wird jetzt seine dritte Amtszeit antreten. Dabei tippte besonders die westliche Berichterstattung auf eine Niederlage von Erdoğan. Doch entgegen allen Erwartungen im Westen erreichte Erdoğan einen weiteren Wahlsieg. Dahinter stecken mehrere Faktoren.

Bei seiner Wahlkampagne hob der türkische Präsident immer wieder zwei Begriffe hervor. „Zwei Wörter sind sehr wichtig: Vertrauen und Stabilität”, sagte Erdoğan bei mehreren Auftritten. Tatsächlich sind Vertrauen und Stabilität zwei Schlüsselaspekte hinter dem Erfolg des Präsidenten vom 28. Mai. Denn die seit 21 Jahren andauernde Regierung von Erdoğan und zahlreiche Errungenschaften in diesem Zeitraum haben starkes Vertrauen in den türkischen Präsidenten aufgebaut. Das Vertrauen in Erdoğan blieb nicht ohne Früchte: Die Errungenschaften haben Türkiye zur Stabilität verholfen. Auch bei dieser Wahl stellte sich das türkische Volk daher überwiegend hinter die Politik des Staatschefs.

Eine türkische Drohne während dem Einsatz (AA)

Entwicklung in der Verteidigungsindustrie und weitere innovative Fortschritte

Die Regierung von Präsident Erdoğan kurbelte die Verteidigungsindustrie von Türkiye so stark an wie noch nie. Drohnen, Haubitzen, Panzer, Flugzeuge verschiedener Typen, ballistische Raketen, Munition für verschiedene Zwecke und unzählige weitere Produkte, die dem letzten Stand der Technologie entsprechen – inzwischen kann sich Türkiye im Bereich der Verteidigung zu 80 Prozent aus eigener Produktion versorgen.

Die Verteidigungsindustrie ist dabei nur Teil eines nationalen technologischen Vorstoßes unter Erdoğan. Dazu gehören etwa auch das erste elektrische Auto von Türkiye, TOGG, die Türkische Raumfahrtbehörde TUA oder die eigenständige Produktion von Chips. Türkiye engagiert sich seit Jahren ambitioniert im Technologiesektor und betreibt eine ständige Forschung und Entwicklung, die das Land dank aufeinander aufbauenden Schritten nach vorne treiben und wettbewerbsfähig machen.

E-Auto TOGG (AA)

Kampf gegen den Terror – steigende Energieunabhängigkeit

Terroranschläge gegen zivile und militärische Ziele in Türkiye werden durch Anti-Terror-Einsätze in Syrien und im Irak verhindert. Innerhalb türkischer Grenzen befinden sich dem türkischen Innenministerium zufolge nur noch ein paar Dutzend Terroristen, während hochrangige Anführer der Terrororganisationen mit Drohnenoperationen gezielt neutralisiert werden. Der Terror wird aufgehalten, noch bevor er Türkiye erreicht. Die Säuberung des türkischen Territoriums von Terrororganisationen ermöglicht die Nutzung von Gebieten, die zuvor wegen einer hohen Gefährdung nicht betreten werden konnten. Dazu zählen die Cudi und Gabar-Berge im Südosten des Landes: Von Terror ist dort inzwischen weit und breit keine Sicht mehr.

Türkische Soldaten (Archivbild) (Others)

Stattdessen wurden dort Anfang Mai große Ölreserven mit einer täglichen Produktionskapazität von 100.000 Barrel entdeckt. Das Öl, das Experten zufolge eine hohe Qualität aufweist, ist ein wichtiger Schritt, um die Energieunabhängigkeit von Türkiye zu beschleunigen. Hinzu kommen die zahlreichen Erdgasentdeckungen im Schwarzen Meer, die Türkiye nicht nur unabhängiger machen, sondern durch den Export des überschüssigen Gases Milliarden Lira an Einkommen für die türkische Wirtschaft generieren werden. Langfristig wird dies Türkiye stark entlasten. Die positiven Entwicklungen im Energiesektor haben in der Amtszeit von Erdoğan und der Regierung der AK-Partei einen neuen Höhepunkt erreicht.

26. Juli 2022: Das Gas-Bohrschiff „Abdülhamid Han“ (AA)

Stattdessen wurden dort Anfang Mai große Ölreserven mit einer täglichen Produktionskapazität von 100.000 Barrel entdeckt. Das Öl, das Experten zufolge eine hohe Qualität aufweist, ist ein wichtiger Schritt, um die Energieunabhängigkeit von Türkiye zu beschleunigen. Hinzu kommen die zahlreichen Erdgasentdeckungen im Schwarzen Meer, die Türkiye nicht nur unabhängiger machen, sondern durch den Export des überschüssigen Gases Milliarden Lira an Einkommen für die türkische Wirtschaft generieren werden. Langfristig wird dies Türkiye stark entlasten. Die positiven Entwicklungen im Energiesektor haben in der Amtszeit von Erdoğan und der Regierung der AK-Partei einen neuen Höhepunkt erreicht.

Türkiye als einflussreicher regionaler Akteur

Besonders in den letzten Jahren fällt Türkiye immer wieder mit diplomatischen und auch entschlossenen militärischen Vorstößen auf. Ankara fungiert in Konflikten wie etwa in der Ukraine als Vermittler und tritt als ein wichtiger Akteur in der Region auf. In Libyen unterstützte Türkiye die von den Vereinten Nationen anerkannte Regierung der Nationalen Einheit in Tripoli und verhinderte die Einnahme der Hauptstadt durch bewaffnete Gruppen im Osten des Landes.

In Berg-Karabach beendete die Unterstützung von Türkiye eine rund 30-jährige Besatzung aserbaidschanischen Territoriums durch Armenien. Auch nach Ende des 44-tägigen Befreiungskrieges von Aserbaidschan spielt Türkiye in der Region bezüglich der Friedenssicherung eine aktive Rolle. Gemeinsam mit Moskau sorgt Ankara dafür, dass der Waffenstillstand eingehalten wird und lösungsorientierte Verhandlungen geführt werden.

Ferner baut Ankara Beziehungen zu afrikanischen Ländern aus und engagiert sich immer stärker im Kontinent. Auch in Asien zeigt Türkiye Flagge, etwa mit der Organisation der Turkstaaten, die den Einfluss von Türkiye verstärkt. Mit einem Mix aus Soft und Hard Power sorgt Ankara unter der Regierung von Erdoğan dafür, dass türkische Interessen bewahrt werden.

Getreideabkommen wird unterzeichnet. (Reuters)

Erfolgreiches Krisenmanagement nach schwerem Erdbeben

Gerade in Zeiten von Krisen wollen türkische Bürger eine starke Führungsperson sehen. Am 6. Februar erschütterten zwei starke Erdbeben 11 Provinzen im Süden des Landes. Tausende Gebäude stürzten ein, und mehr als 50.000 Menschen verloren in der „Katastrophe des Jahrhunderts” ihr Leben. Seit den ersten Tagen des Bebens setzt die türkische Regierung alles daran, die Wunden der Doppelbeben zu heilen. Nach dem Abschluss der Such- und Rettungsaktionen starteten sofort die Aufräumarbeiten.

Zeitgleich begann die türkische Wohnungsbaubehörde TOKI mit der Errichtung 650.000 neuer und sicherer Wohnhäuser für die Erdbebenregion. Die Wohnhäuser von TOKI hielten aufgrund ihrer robusten Bauart in allen Städten dem Erdbeben stand: Kein einziges TOKI-Wohnhaus stürzte ein. Binnen nur rund zwei Monaten wurden bereits die ersten Dorfhäuser in den betroffenen Gebieten an Erdbebenopfer übergeben. Präsident Erdoğan versicherte, man werde die Wohnhäuser in nur einem Jahr vollständig aufziehen. In der Erdbebenregion stimmte ein überwiegender Teil der Einwohner für Erdoğan.

Neue Wohnhäuser in der Erdbebenregion werden erbaut. (AA)

Erdoğan verdient sich Anerkennung und Respekt auf allen Ebenen

Fazit: Erdoğan bemüht sich um eine vertrauenswürdige und volksnahe Politik, die auf die Stabilität und das Wachstum von Türkiye sowie die Auseinandersetzung mit den Problemen der Bevölkerung abzielt. Seine diplomatischen und militärischen Vorstöße verstärken das internationale Ansehen und den Respekt vor Türkiye, besonders in den Entwicklungsländern, die in Ankara einen vertrauensvollen Partner finden. Mutige neue Schritte sowohl in der Innen- als auch Außenpolitik verschaffen Türkiye einen neuen Schwung für die Entwicklung des Landes und setzen türkische Interessen in den Mittelpunkt.

Erdoğans Betonung von politischer, militärischer und wirtschaftlicher Unabhängigkeit sowie seine bisherige überzeugende politische Erfahrung haben das türkische Volk, das sich in allen Ebenen ein starkes Türkiye wünscht, auch am 28. Mai angesprochen. So stimmte ein deutlich überwiegender Teil der türkischen Bevölkerung ein erneutes Mal für den türkischen Präsidenten.

TRT Deutsch