In Istanbul hat am Freitag das 9. TRT World Forum begonnen. Das internationale Treffen bringt führende Persönlichkeiten, Wissenschaftler und Entscheidungsträger aus aller Welt zusammen, um über die Neuausrichtung globaler Machtverhältnisse zu diskutieren.

TRT-Intendant Mehmet Zahid Sobacı forderte zum Auftakt eine grundlegende Erneuerung des internationalen Systems. Die derzeitige Weltordnung bevorzuge politische und militärische Machtinteressen statt moralischer Werte und Gerechtigkeit, sagte Sobacı in seiner Eröffnungsrede.

„Die heutige internationale Ordnung ist nicht in der Lage, Lösungen für die Krisen zu entwickeln, mit denen sie konfrontiert ist“, erklärte er. „Wir brauchen eine neue Vision, um eine gerechtere, regelbasierte und moralische Weltordnung zu schaffen.“

Mit deutlichen Worten kritisierte Sobacı die Versuche, Israels Vorgehen im Gazastreifen in den vergangenen zwei Jahren zu legitimieren. Er sprach von einem „Völkermord“ und betonte, Türkiye habe in dieser Zeit konsequent die Stimme der Gerechtigkeit erhoben.

„Seit zwei Jahren wird versucht, Israels Völkermord in Gaza zu legitimieren“, sagte Sobacı. „Doch Türkiye hat nie geschwiegen. Während die Welt die systematische Vernichtung eines Volkes mit ansieht, hat Türkiye nicht weggesehen.“

Das TRT World Forum steht in diesem Jahr unter dem Motto „The Global Reset: From the Old Order to New Realities“. In den kommenden zwei Tagen diskutieren Expertinnen, Politiker und Medienschaffende darüber, wie wirtschaftliche, technologische und rechtliche Entwicklungen die globale Ordnung verändern.

Die von der türkischen Rundfunkanstalt TRT organisierte Konferenz versteht sich als Plattform, um unausgesprochene Themen anzusprechen und die Rolle der Medien bei der Gestaltung internationaler Narrative kritisch zu beleuchten.