Bei seinem Besuch in Ankara hat Bundeskanzler Friedrich Merz mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan über die Beziehungen zwischen Türkiye und der Europäischen Union sowie über aktuelle regionale Konflikte beraten. Türkiye könne beim EU-Beitrittsprozess zügig vorankommen, wenn die Union den entschlossenen Reformkurs des Landes anerkenne, betonte Erdoğan auf der anschließenden Pressekonferenz am Donnerstag. Die türkische Gemeinschaft in Deutschland sei ein „gemeinsamer Wert und Reichtum“ für beide Länder, fügte er hinzu.
„Ich habe während des Treffens die Bedeutung des Kampfes gegen zunehmenden Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Islamfeindlichkeit in Europa hervorgehoben“, erklärte Erdoğan.
Vor dem Hintergrund internationaler Fragen betonte Erdoğan, dass Türkiye diplomatische Bemühungen für unerlässlich seien, um eine „gerechte und dauerhafte Lösung“ im Russland-Ukraine-Krieg zu erreichen. Europa müsse sich auf gemeinsame Verteidigungsprojekte konzentrieren und bestehende Probleme bei der Rüstungskooperation überwinden.
Mit Blick auf den Nahen Osten habe er Merz Ankaras Position zur Verhinderung weiterer Gräueltaten im Gazastreifen sowie zur Unterstützung einer Zwei-Staaten-Lösung für einen dauerhaften Frieden erläutert.
Auch die Zusammenarbeit in der Syrien-Politik sei ein Thema gewesen. „Wir wissen das Gewicht, das Deutschland einer engen Abstimmung mit uns in dieser Frage beimisst“, so Erdoğan.
Merz kündigte an, Deutschland werde die sicherheitspolitische Kooperation mit Türkiye weiter vertiefen. Türkiye sei „ein hochbedeutender Akteur in allen außen- und sicherheitspolitischen Fragen, die Deutschland betreffen“, sagte der Kanzler.




















